Das Hobby zum Beruf gemacht

Graffiti genießt bis heute keinen guten Ruf. Die Verzierungen mit Buchstaben und Formen an Brücken, Wänden und Zügen werden als Schmierereien abgetan und das Sprühen mit Farbe als illegal.

Dass man unter anderem damit sein Geld verdienen kann, zeigt Christoph Ackermann. Der Magdeburger Künstler begann bereits 1993 mit dem Sprühen. Damals machte man sich noch keine Gedanken darum, ob es legal war oder nicht. Stattdessen begann er, Buchstaben und Formen zu kreieren und irgendwann auch, Wände zu besprühen. Teure Fahrten nach Berlin, auf der Suche nach Graffitikunstbedarf, folgten. Der Moritzhof in Magdeburg eignet sich damals gut, um sich auszuprobieren. Keine Schmiererei – Kunst.

Mittlerweile hat Christoph Ackermann schon lange ein eigenes Atelier, in dem man viele seiner Werke – vor allem aus der Malerei – bewundern kann. Hinter den ganzen Bildern verbirgt sich eine Wand, die er besprüht hat, noch bevor er dort einzog.

Nach seinem Designstudium in Magdeburg begann er, einen festen Kundenstamm aufzubauen. Aufträge – egal ob mit dem Pinsel oder der Sprühdose – sind sein Beruf und sein Hobby. „Natürlich ist es toll, dass mein Hobby auch mein Beruf ist. Trotzdem freue ich mich, wenn ich nach den Aufträgen auch frei arbeiten kann. Je nach Lust und Laune“, sagt er lächelnd. Konkurrenz in dem Sinne gibt es nicht. „Jeder hat seinen eigenen Stil, selten arbeiten wir mal zusammen, aber Konkurrenz ist eigentlich kein Thema.“

Christoph Ackermann gibt Workshops zu dem Thema Graffiti: „Die können einen Tag oder ein Semester oder gar über ein Schuljahr gehen.“ Erst etwas Theorie, dann Entwürfe auf Papier und erst dann die ersten Versuche auf Pappe. Allerdings, gibt er zu, ist Graffiti tatsächlich ein ziemlich teures Hobby, wenn man es ernsthaft betreiben will. Man benötigt verschiedene Farben, Sprühköpfe und viel Übung. Ein wenig Talent sollte auch vorhanden sein. Dabei reicht eine Sprühdose für etwa 1,5 bis 2 Quadratmeter – je nach Größe des Kunstwerkes kann einem also sehr schnell die Farbe ausgehen. Einen kleinen Unterschied macht Chris-toph Ackermann jedoch: Graffiti bedeutet für ihn, Buchstaben und Formen zu entwerfen und zu sprühen. Sophie Altkrüger

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