Cartoons und Karikaturen

Zeichner aus Leidenschaft: Phil Hubbe, der mit seinen „Behinderten Cartoons“ für Aufsehen sorgt.

Phil Hubbe ist Cartoonist. Geschichten mit Zeichnungen erzählen ist seine Mission. Kurz, prägnant, auf den Punkt gebracht. Er gehört zu den wenigen, die dafür wirklich den Stift in die Hand nehmen. Computerprogramme übernehmen das bei anderen, erzählt er, damit sei die Konkurrenz sehr groß geworden. Doch seine Zeichnungen sind einmalig, in der Art und in ihrer Aussage. Phil Hubbe ist bekannt als Zeichner der „Behinderten Cartoons“. Das war nie seine Absicht. Doch am bes-ten, so sagt er, widmet man sich Themen, von denen man Ahnung hat. Bei dem Wahlmagdeburger, der 1985 an MS (Multiple Sklerose) erkrankte, ist es eben das Thema Behinderung. Damit wurde er bekannt. Aber er zeichnet ebenso zu anderen Themen, die ihn bewegen. Fußball zum Beispiel. So freut es ihn besonders, dass seine Cartoons regelmäßig im „Kicker“ erscheinen. Die Faszination für Sport und seine „Behinderten Zeichnungen“ brachten ihn zudem ins Fernsehen. Angefangen hat es bei den Paralympics, über den Kontakt zu Sportreporter Matthias Bergs. Die Redaktion erkannte das Potenzial darüber hinaus und so zeichnet Phil Hubbe regelmäßig für MDR und ZDF-online. Der Cartoonist nimmt immer auch politisch Stellung. Auch mit Karikaturen, die er täglich für Tageszeichnungen fertigt  oder im Internet veröffentlicht. Der Bundestag ist auf ihn aufmerksam geworden, und künftig erscheinen seine gezeichneten Ansichten in dessen Zeitschrift „Das Parlament”.

Phil Hubbe hat das Thema Behinderung / Handicap in die Öffentlichkeit getragen. Vieles habe sich geändert in den letzten Jahren, Inklusion ein Thema. Allerdings gibt es noch immer „Gegenwind“. Vor allem von Leuten, die mit Behinderung nichts zu tun haben, ist seine Erfahrung. „Das kann man doch nicht machen“, hört er dann. Doch gerade Menschen mit Handicap sehen das anders. „Sie geben mir Kraft und viele Anregungen, über welche Themen ich noch zeichnen sollte.“ Außerdem freut es ihn, wenn seine Zeichnungen für Diskussion sorgen. „Nur dann bewegt sich etwas.“

Zeichnen war schon immer sein Traum, er veröffentlichte Geschichten in den Magazinen „Atze“ und „Mosaik“, u.a. über Otto von Guericke. Gern würde er ein Cartoon-Buch veröffentlichen, eine komplette Geschichte. Das erfordere eine längere Auszeit, er müsste sich aus allem zurückziehen und nur darauf konzentrieren, sinnt er, wischt die Gedanken mit der Hand zur Seite. Dazu reiche die Zeit noch nicht. Bei den Verpflichtungen, denen er gern nachkommt. Letztlich ist es sicher auch eine finanzielle Frage. Doch Bücher veröffentlicht er bereits – mit seinen Cartoons. Eigentlich sollte es eine einmalige Sache werden. Das meinte auch der Verlag, dem er über Jahre seine Angebote geschickt hatte, bis er 2014 endlich den ers-ten Band der „Behinderten Cartoons“ veröffentlichte. Mittlerweile erscheint der siebente, am  25. Juli beim Verlag Lappan. Titel: „Der siebte Sinn“.  Die große Premierenveranstaltung findet am 9. August im Moritzhof statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Und wer möchte, kann sich seine Bücher anschließend signieren lassen. (ab)

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