Auf und Ab in der Arbeitswelt
Die Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel – unter anderem bedingt durch den Einsatz neuer Technologien sowie die Globalisierung. Beide Faktoren werden häufig für den Verlust von Arbeitsplätzen verantwortlich gemacht. Auch das steigende Bildungsniveau und die daraus resultierenden veränderten Ansprüche der Beschäftigten (Selbstbestimmung) beeinflussen diesen Wandel. So war in den vergangenen Jahren beispielsweise eine Verschiebung der Arbeitsverhältnisse im indus-triellen Sektor zugunsten des expandierenden Dienstleistungssektors zu beobachten. Die Grafik zum verarbeitenden Gewerbe zeigt, dass sich auch in Magdeburg – bedingt durch unterschiedliche Faktoren – die Arbeitswelt verändert. Nachfolgend finden sich Auszüge aus dem Statistischen Jahrbuch 2018 der Landeshauptstadt Magdeburg über die Entwicklung in bestimmten Bereichen.
Laut Statistischem Jahrbuch waren 2017 153.332 Magdeburger erwerbstätig. 10.653 Personen waren arbeitslos – die Arbeitslosenquote betrug damit 6,9 Prozent. 2000 lag die Quote noch bei 20 Prozent. Damals waren etwa 24.000 Menschen ohne Job. Im Jahr 2012 betrug sie 11,8 Prozent und 2015 durchschnittlich 9,6 Prozent.
Entwicklung im Handwerk: Die Handwerkskammer Magdeburg hatte im Jahr 2013 2.376 Mitgliedsbetriebe, 2017 waren es 2.188. In einigen Bereichen wurden Rückgänge, in anderen Zuwachs vermeldet – so gab es beispielsweise 2013 185 Friseurbetriebe und 2017 bereits 200. Auch im Bereich der Elektrotechnik (2013: 86; 2017: 92 Betriebe) und der Kraftfahrzeugtechnik (2013: 115; 2017: 122 Betriebe) war die Entwicklung positiv. Die Zahl der Maurer- und Betonbau-Betriebe hingegen sank von 103 (2013) auf 87 (2017), die der Metallbau-Betriebe von 51 (2013) auf 43 (2017) und die der Elektroinstallateur-Betriebe von 58 (2013) auf 45 (2017). Die Zahl der Bäckerei- und der Zweiradmechaniker-Betriebe blieb hingegen konstant bei 8 beziehungsweise 5. Auch bei den Auszubildenden im Handwerk gab es unterschiedliche Entwicklungen. Während die Zahl der Azubis im Bau- und Ausbauhandwerk von 94 (2013) auf 71 (2017) sank, stieg sie im Bereich der Elektro- und Metallhandwerke von 345 (2013) auf 373 (2017), um nur zwei Beispiele zu nennen.
Anzahl der Unternehmen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg: Anfang 2018 lag die Gesamtzahl der IHK-Unternehmen bei 13.625, Vergleichszahlen lagen hier nicht vor. Den größten Anteil hatte zu diesem Zeitpunkt der Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ mit 2.914 Unternehmen. An zweiter Stelle stehen die 2.123 Unternehmen zur Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Die Bereiche Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen (800 Unternehmen), Gastgewerbe (794), Information und Kommunikation (601) sowie Grundstücks- und Wohnungswesen (565) machen ebenfalls einen großen Anteil aus. Verhältnismäßig niedrig ist die Anzahl an Unternehmen in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (17) sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (8).
Eine Analyse zur Kultur- und Kreativwirtschaft vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt zeigt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft ein kleinteiliger Branchenkomplex ist, der in wirtschaftlicher Hinsicht nicht mit der Chemischen Industrie oder mit dem Maschinenbau mithalten kann. Allerdings kann die Kultur- und Kreativwirtschaft in beschäftigungsbezogener Hinsicht durchaus mit klassischen Branchen gleichziehen. Im Jahr 2011 waren in der Kultur- und Kreativwirtschaft knapp 3.000 Selbstständige und Unternehmen tätig. Der Gesamtumsatz der Kultur- und Kreativwirtschaft lag bei rund 830 Millionen Euro. (th)