Zeitreise: Breiter Weg 49

Einst als Handelsstraße angelegt, entwickelte sich der Breite Weg in Magdeburg zur längsten, breitesten - vor allem aber schönsten Straße. Erstmals erwähnt im Jahr 1207 wandelte sich das Straßenbild im Laufe der Zeiten - Brände, Kriege und neue Verkehrsströme hinterließen im Laufe der Jahrhunderte Spuren in der „Vorzeige-Straße“. Auf mehr als zwei Kilometern Länge galt der Breite Weg bis zur Zerstörung 1945 als eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands. In den 1930er Jahren erlebte die Straße ihre Blütezeit: Prachtvoll verzierte Häuserfassaden zeugten vom Reichtum, die Schaufenster der Geschäfte und der großen Kaufhäuser luden zum Bummeln ein, die kleinen Cafés und die zahlreichen Gaststätten waren beliebte Treffpunkte für die Elbestädter und deren Gäste.
Die Nachweise des Hauses auf dem Breiten Weg 49 reichen bis in das Jahr 1524 zurück. Als Lehen des Klosters Unserer Lieben Frauen war es bis zum Stadtbrand 1631 bebaut. Der Barbier Heinrich Helmer bebaute das Grundstück bis 1645. Er zählte zu den Überlebenden des Massakers am 10. Mai 1631 und wurde mit acht Verletzungen halbtot aus der brennenden Stadt gebracht. Nach seiner Flucht nach Lübeck kam er wieder nach Magdeburg und wurde hier sesshaft. 1927 fiel die alte Fassade mit ihren Säulen und Verzierungen dem damaligen Zeitgeist zum Opfer und wurde mit hellgelben Edelputz versehen. Zerstört wurde das Wohn- und Geschäftshaus am 16. Januar 1945 durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg. Am 19. September 1946 wurde die einsturzgefährdete Fassade abgerissen.

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