Verstandesamt: Ökoidealisierung und -pädagogisierung
Das Verstandesamt unterstützt ausdrücklich naturnahe Lebensweisen und hält die Art solcher Lebensentwürfe für förderungswürdig. Dadurch entsteht eine gesunde Einstellung zum Umgang mit natürlichen Ressourcen. Allerdings registriert die Verstandesbehörde Züge einer Ökoidealisierung. In Altmark-Regionen erobern verstärkt Stadtmenschen Lebensräume. Das Ansiedlungsverhalten wird als positiver Gegentrend zum anhaltenden Bevölkerungsschwund gewertet. Allerdings zeigen sich dabei negative Erscheinungen. Offensichtlich sind manche Öko-Fans mit derart viel theoretischem Wissen beladen, dass sie vielfach unter persönlichem Pädagogisierungsansinnen versuchen, ihre ökologischen Theoriegebäude dringend der Ursprungsbevölkerung vermitteln zu wollen. Bewohner der naturlandschaftlich geprägten Altmark leben seit Generationen meist in Eintracht mit ihrer Planzen- und Tierwelt. Allerdings müssen sie sich nun häufig von Zugezogenen erläutern lassen, wie sie diese Eintracht noch verbessern könnten. Belehrende Unterweisungen in gewachsenen dörflichen Strukturen durch Öko-Intellektualisierungstendenzen nehmen zu. Als besonders paradox beobachtet das Verstandesamt die Verhinderung von Windkraftanlagen durch Öko-Idealisten. Während sie sich einerseits politisch für alternative Energiegewinnung einsetzen, lehnen sie solche Anlagen vor der eigenen Haustür ab. Sogar einem Biobauernhof im kleinen Örtchen Busch bei Werben an der Elbe haben sie im Kampf gegen Windräder bereits die Existenzgrundlage entzogen. Im Verstandesamt werden nun solche geistig-ideologischen Spaltungen näher untersucht. Möglicherweise liegt hier auch eine völlig neue Art einer schizophrenen Beeinträchtigung vor. Unklar ist derzeit noch, ob die Diskrepanz zwischen Wort und Tat eher durch praktische Lebensweise oder vorrangig von theoretisierten Idealen beeinflusst wird. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat