Verstandesamt: Abspaltungsverhalten mit Agressionsfolgen
Das Magdeburger Verstandesamt hat kurzfristig eine ambulante Notversorgung für ehemalige und Noch-AfD-Mitglieder eingerichtet. Wegen des Austritts von mittlerweile drei Landtagsabgeordneten aus der AfD-Fraktion von Sachsen-Anhalt besteht die akukte Gefahr psychischer Abwehrmechanismen, bei denen die Betroffenen möglicherweise noch keine Integration der positiven und negativen Aspekte des eigenen Selbst und der es umgebenden Objekte entwickelt haben. Sowohl die ausgeschiedenen als auch verbliebene Mitglieder zeigen im Trennungsschmerz verminderten Realitätsbezug und eine so genannte Privatlogik. Fraktionschef André Poggenburg berichtet aus seinem Umfeld gar von Bezeichnungen der Abtrünnigen wie „Kameradenschweine“. Offenbar will er mit solchem Vokabular sogar die Identifizierung in der Fraktion befördern. Die Ausgeschiedenen hatten als Gründe zum Beispiel einen zunehmenden „Rechtsruck“ beklagt. Die Umkehr bzw. Verdrehung von „Gut“ und „Böse“ sind eindeutige Anzeichen für psychologische Abspaltungsprozesse. In der Persönlichkeitsentwicklung treten solche Abspaltungserscheinungen insbesondere in der frühkindlichen Phase auf. Da die AfD eine noch sehr junge Partei ist, können solche individual-psychologischen Phänomene eventuell auch auf das Gruppenverhalten übertragen werden. Da es sich hier im Gegensatz zur sonst üblichen Mutter-Kind-Beziehung um Erwachsene handelt, ist ein aggressives Verhalten auf beiden Seiten zu beobachten. Mangelnde Aufmerksamkeit und Zuwendungen seitens des Fraktionschefs mögen die Abspaltmotive der Abgeordneten noch verstärkt haben. Das Verstandesamt bietet allen Beteiligten psychotherapeutische Hilfe an. Beim AfD-Chef werden außerdem die Ursachen für ein mögliches überwertiges Dominanzverhalten untersucht. Sollte es dafür Indizien geben, müssten tiefere Persönlichkeitsdefizite identifiziert werden. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat