Salongeflüster: Karl-Heinz Kopflaus und seine Freunde
Die Natur verändert sich. Die Bullenhitze macht aber nicht nur den Pflanzen und Flüssen zu schaffen, sondern auch meiner Kundschaft. Durch das Schwitzen entstehen Salzseen auf den Köpfen, in denen nichts zu gedeihen vermag, auch kein Haar. Die milchige Salzlauge sieht aus wie die Bode in Staßfurt, nachdem wieder Ammoniak eingeleitet wurde. Ich frage schon gar nicht mehr, sondern wasche direkt. Danach ist es wenigstens ewas bewässert, sieht aber immer noch aus wie der Harz. Ein paar trockene Stümpfe simulieren Haar und man wartet direkt auf „Bertie Borkenkäfer“, das niedersächsische Maskottchen für das dortige Naturschutzgebiet, welches den Harz in eine Mondlandschaft verwandelt hat. Natürlich nicht, der Mond hat eine üppigere Vegetation. Wenn ich den größten Schädling zum lustigen Maskottchen mache, dann soll das wohl so ähnlich funktionieren wie der „Stille Ozean“, der alles andere als still ist oder wie bei DSDS, wo allerhand herauskommt, aber gewiss kein Superstar. So gesehen könnte ich doch jetzt die Kopflaus „Karl-Heinz“ nennen und richtig viel Spaß machen. Hei, das wird lustig, wenn er mit „Zementa Zecke“ lustige Abenteuer erlebt. Schließlich werden einige Zeckenarten mittlerweile so groß, dass sie hinter den Menschen herlaufen können. Einige verkleiden sich sogar als kleine Wölfe, weil die besonders geschützt sind. Aber eigentlich war ich ja bei der Klimakatastrophe auf dem Kopf. Manche Menschen wuschen früher die Haare auch nicht, sondern warteten auf einen Regenguss und liefen dann hinaus. Aber der fehlt heute. Die Elbe ist nicht mehr dieselbe, sondern nur noch ein schmales Rinnsal, zwar kommt aus meinen Hähnen Wasser, aber wie lang noch? Am Ende kräht der Hahn auf dem letzten Loch und Hafenstadt werden wir so auch nicht mehr, egal ob die Meeresspiegel steigen oder nicht. Denn der Grundwasserspiegel sinkt in noch stärkerem Maße. In zehn Jahren sind wir bestenfalls eine Oase, ab und zu hält eine kleine Karawane und die Landesregierung ist nur noch eine Fata Morgana. Das einzige, was ich schneiden kann, ist die Ehre ab. Scheich Stahlknecht schaut scheu auf die Neuankömmlinge, und Migranten werden endlich ordentlich begrüßt. Denn sonst kommt doch keiner mehr. Aber we-nigstens brauchen wir keine Lehrer oder Fachkräfte. Für wen denn auch? In diesem Sinne: Der Nächste bitte. Wort-Coiffeur Lars Johansen