Mein Kiez: Fürs „Feld“ mit Herz und Leidenschaft

Sie kennt sich aus in ihrem „Feld”: Kerstin Probst lebt seit 1979 im Wohngebiet nord-westlich vom Magdeburger Ring. Als ihre Familie hierher zog, war sie gerade 12 Jahre alt und das Wohngebiet erst im Entstehen. Ihre Eltern Ilse und Siegfried freuten sich über die moderne Wohnung, mit fließend warmem Wasser aus der „Wand” und Zentralheizung. Endlich keine Kohlen mehr schleppen oder über den Hausflur zum Badeofen müssen. Die Tochter sah vor allem die unfertigen Straßen („Das war wie Ackerfläche ringsum”) und die Entfernung zu ihren Freunden in Sudenburg, wo sie bis dahin gelebt hatten.
Heute will sie nicht mehr weg. Einmal hat sie es versucht, erzählt sie schmunzelnd, doch dann ist sie wieder zurückgezogen, in ihr „Feld”. Sie fühlt sich wohl in ihrer sanierten MWG-Wohnung und: „Es gibt so schöne Ecken hier“. Sie schwärmt vom Floraparkgarten, dem Spielplatz am ehemaligen „16er“, mit großer Wiese für Picknicks und vom Bruse-Platz, wo japanische Bäume herrlich so blühen wie am berühmten Holzweg. „Bei uns ist es genauso schön, wenn auch weniger bekannt.” Das findet sie schade, denn das „Feld“ hat sich in den vergangenen 40 Jahren stark verändert. Das bezieht sich nicht nur auf die Straßennamen, sagt sie augenzwinkernd. Viele der ehemals tristen Plattenbauen wurden saniert, haben optimistische Farben erhalten, manche sind sogar Vorzeigehäuser geworden.
Kerstin Probst hat Leidenschaft für Geschichtliches und privat eine große Chronik angelegt. Mit Fotos und Zeitungsausschnitten, aber auch Original-Utensilien wie einem Schild der Reinhold-Huhn-Straße. Die 49-Jährige strahlt mit ihrer ganzen Persönlichkeit eine Freundlichkeit aus, die das Herz erwärmt. Gleichzeitig ist sie voller Leidenschaft für das, was sie tut. Sie engagiert sich für ihren Kiez, in der GWA und derzeit besonders bei der Vorbereitung des großen Wohngebietsjubiläums: 40 Jahre Neustädter Feld. Gefeiert wird am 10. Juni auf dem Bruse-Platz mit einem großen Fest, in das sich viele der Bewohner des Viertels einbringen – von der Grundschule bis zu den Jugendklubs, vom Dialog der Generationen bis zum Verein Der Weg. Mit Kuchenbasar und Flohmarkt, Info-Ständen, Spiel und Spaß für Kinder, Foodsharing und vielem mehr. Beginn: 14 Uhr. Eröffnen wird Oberbürgermeister Lutz Trümper. Es gibt eine Ausstellung über die Entwicklung vom „Feld” und ein Kiez-Quiz, von Kerstin Probst. (ab)

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