Medizinischer Rat: Körper in Balance? EOS bringt es an den Tag
Wer kennt es nicht, Schmerzen im Rücken, die Wirbelsäule macht Probleme. Also versuchen wir den Schmerz möglichst gering zu halten, unsere Bewegungen so auszuführen, dass wir wenig davon spüren – Schonhaltungen einnehmen. Doch das beeinflusst die Körperstatik insgesamt, denn mit der Zeit ändert sich der Gang, die Gelenke in Hüfte und Knie fangen das Problem auf. Kommt dann irgendwann der Chirurg ins Spiel, der die Wirbelsäule richten soll, ist es wichtig, eine umfassende Analyse der gesamten Körperhaltung vorzunehmen. Er muss Füße, Beine und auch die Hüfte im Blick behalten. Bisher eine schwierige Aufgabe, denn die diagnostischen Mittel waren begrenzt. Mehrere Röntgenaufnahmen waren nötig, die später zum Ganzen zusammengesetzt wurden. Winkelverzerrungen mussten außerdem noch bereinigt werden. Das geht bedeutend einfacher, denn das Klinikum Magdeburg hat ein digitales Röntgen-Ganzkörpersystem „EOS“. Die Untersuchung dauert nur wenige Sekunden und liefert eine hervorragende Bildqualität bei extrem niedriger Strahlendosis.
Der Patient steht in einer speziellen Kabine, an deren Wänden die Strahlenquelle und Detektoren montiert sind. Das dazugehörige Softwaresystem errechnet über 100 klinische Parameter zur Auswertung. Gerade für die orthopädische Beurteilung der Patienten erlaubt es durch die ausgezeichnete 2D-Bildgebung des gesamten Achsskelettes und eine mögliche 3D-Auswertung eine umfassende Analyse der gesamten Körperhaltung. Insbesondere für Deformitäten der Wirbelsäule bei Jugendlichen und Erwachsenen bietet es eine einzigartige Diagnosemöglichkeit. Allein die Strahlendosis ist etwa 10-mal geringer als bei einer herkömmlichen Röntgenaufnahme und bis zu 100-mal geringer als bei einer CT-Aufnahme. Dadurch, dass der Patient außerdem steht, kann der Arzt die Wirbelsäule, Hüfte, Knie und Füße unter Belastung begutachten. Eine einzige Aufnahme liefert ein gestochen scharfes Rund-um-Bild. Chefarzt Privatdozent Dr. med. Jörg Franke bringt es auf den Punkt: „Wir können damit deutlich bessere Diagnosen stellen und den Blick auf die sogenannte sagittale Balance des Körpers richten. Nur so kann das Operationsergebnis für den Patienten optimal werden“.