Medizinischer Rat: Fit für die Zukunft

Gesundheit gilt sprichwörtlich als das höchs-te Gut. Doch die wenigsten leben gesund, um dieses Gut zu schützen. Zirka 75 Prozent der Erkrankungen in den entwickelten Industriestaaten lassen sich auf falsche Ernährung oder eine ungesunde Lebensweise zurückführen. Fettleibigkeit, fachspezifisch Adipositas genannt, ist hierbei eines der größten Probleme. Laut WHO ist Adipositas sogar die am schnellsten wachsende Erkrankung. Bereits jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche ist übergewichtig. Aber auch Mangel und Unterernährung sind ein Problem. Jeder vierte Patient, der in ein Krankenhaus eingewiesen wird, zeigt entsprechende Zeichen. Eine langjährige einseitige  Ernährung zum Beispiel kann Mangel erzeugen. Weiterhin sind etwa 1,6 Prozent Vegetarier, 28 Prozent nehmen Nahrungsergänzungsmittel zu sich und acht Prozent der Deutschen sind nicht in der Lage, ihren Energiebedarf korrekt einzuschätzen. Das starke Geschlecht setzt noch einen drauf: Jeder zweite Mann über 65 Jahre kann nicht kochen. Bei den 20-Jährigen ist jeder Dritte dieser Meinung.

Wenn wir dann noch lesen, dass sich nur etwa 13 Prozent an mindestens drei Tagen in der Woche für eine halbe Stunde sportlich betätigen, ist klar, wohin die gesundheitliche Reise geht. Leider in Richtung eines Risikos für Fettleibigkeit, oft auch für Diabetes und Arterienverkalkung und zur Mangelernährung. So banal es klingt: Eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität sind der Schlüssel zu einem gesunden Leben. Wer zehn Kilogramm an Übergewicht abbaut, senkt seinen Blutdruck, den Blutzucker und auch die Blutfette gehen deutlich nachweisbar zurück. Selbst das Sterberisiko sinkt um bis zu 20 Prozent.

Doch jeder, der selbst versucht hat, ein paar Pfunde zu verlieren, der weiß, wie schwer es ist. Viele möchten zu schnell zu viel erreichen. Wer nie Sport gemacht hat, wird nicht auf Anhieb ein dutzend Kilometer laufen. Lieber mit einem 30-Minuten-Spaziergang anfangen. Ebenso bei der Ernährung kleine Schritte gehen. Nicht auf einmal alles umstellen oder gar über Nulldiäten Masse machen wollen. Auch hier lieber Schritt für Schritt, z. B. zuerst zuckerhaltige Speisen und Getränke weglassen, auf Weißmehl und Kalorienbomben verzichten und stattdessen eine Gemüse- und Obstmahlzeit einschieben. Dann fällt es leichter nachhaltig Ernährungsgewohnheiten zu verbessern.

Denn wer sofort versucht mit der Brechstange seine Lebens- und Ernährungsweise umzustellen, der erleidet Schiffbruch. Dabei schwöre ich als Mediziner selbst auf die mediterrane Ernährung. Es ist klinisch nachgewiesen, dass die Zutaten und die Gerichte mit viel Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten, guten Omega-3-Fettsäuren und Hülsenfrüchten sehr positiv auf die Gesamtgesundheit einwirken. Herzlichst Ihr Dr. med. Carl Meißner, Klinikum Magdeburg

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