Mädchen für alles: Vorbei mit der Ruhe
Die vergangenen Tage bei der Arbeit waren sehr entspannt. Ich musste mir kaum Sorgen machen, jemandem auf den Wecker zu gehen. Denn die meisten Mieter waren im Urlaub oder die, die zu Hause die Sommermonate verbracht haben, sind zumindest tagsüber der Hitze der Stadt entflohen und zum See oder ins Schwimmbad gefahren. Das hätte ich auch gern gemacht … kurz mal abtauchen, sich erfrischen. Aber man kann nicht alles haben. Ich hatte dafür – wie bereits erwähnt – freie Bahn beim Rasenmähen, Heckeschneiden und allen anderen Arbeiten, die angefallen sind. Und kaum jemand da, der sich über die Lautstärke oder einen stehengelassenen Grashalm hätte beschweren können. Aber das ändert sich jetzt wieder. Schließlich muss auch der schönste Urlaub irgendwann enden. Zumal das neue Schuljahr bald beginnt. Und damit stehen einige Schuleinführungsfeiern bevor. In dieser Woche musste ich mir schon ein kleines Streitgespräch anhören. Zum Glück habe ich gerade gefegt … das war leise genug, um alles verstehen zu können. Die beiden Muttis sprachen über die Schuleinführung und darüber, dass sie mit der Familie im Hof grillen und feiern wollten. Beide natürlich am selben Tag. Als sie diese Gemeinsamkeit entdeckten, klangen ihre Stimmen gleich angespannter. Überlegungen wurden angestellt, wer wie viele Leute einladen würde, wer wann feiern dürfe (die einen von der Mittags- bis zur Kaffeezeit, die anderen danach?) und ob noch andere Mietparteien auf die Idee kommen könnten, am selben Tag im Hof zu feiern. Da sich die Damen nicht wirklich einigen konnten, mischte ich mich vorsichtig ein und unterbreitete den Vorschlag, dass sie doch gemeinsam feiern sollten. Man könne sich besser kennenlernen, die Arbeit untereinander aufteilen, die Kinder könnten gemeinsam spielen und die Anwohner, die nicht mitfeiern, würden auch nur einmal belästigt. Oder warum nicht gleich die gesamte Nachbarschaft einladen? Dann kann sich niemand über Ruhestörung beschweren … Aber ich glaube, die Damen haben mich nicht wirklich ernst genommen …
Bis später, Ihr Mädchen für alles