Film verrückt: Tipps von Lars Johansen
In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
„Geheimnisse“ ist eine kleine, etwas vergessene Thrillerperle, die 1993 in Spanien unter der kompetenten Regie von Jim McBride entstand und jetzt erstmals auf DVD veröffentlicht wurde. Die sehr junge Kate Beckinsale spielt eine Restauratorin, die in einem Gemälde aus dem 15. Jahrhundert ein Geheimnis entdeckt, das bis in die Gegenwart zu wirken scheint, denn auf einmal werden in ihrem unmittelbaren Umfeld ein paar Menschen ermordet, die mit diesem Bild in Kontakt gekommen sind. Die Buchvorlage stammt von Arturo Pérez Reverte, der auch „Die neun Pforten“ geschrieben hat, wodurch Roman Polanski zu seinem gleichnamigen Film inspiriert wurde.
Ebenfalls frisch auf DVD ist der 2017 entstandene „The Void“ erschienen. Hierbei handelt es sich um einen nicht unblutigen Horrorfilm, der sehr viel richtig macht. Ein Sheriff rettet eines Nachts einen Schwerverletzten, den er mitten auf der Straße gefunden hat. Er fährt ihn zum nächstgelegenen Krankenhaus, das nach einem Brand eigentlich außer Dienst gestellt werden soll. Hier spitzt sich alles ganz schnell zu, Verletzte mutieren zu Monstern, seltsam verhüllte Gestalten belagern das Haus und die Kommunikation nach außen bricht zusammen. Das erinnert ein wenig an eine Mischung aus John Carpenters „Assault – Anschlag bei Nacht“ und „Die Fürsten der Dunkelheit“, ist aber durchaus eigenständiger Horror von geradezu kosmischen Ausmaßen, der nachhaltig zu verstören weiß.
Auf dem Moritzhof kann man sich „Born to be blue“ ansehen. Das ist die Geschichte von Chet Baker, die mit der wirklichen Biografie des faszinierenden Jazzmusikers ein wenig spielt und mit Ethan Hawke einen Hauptdarsteller aufweisen kann, der nicht nur über die Physiognomie Bakers verfügt, sondern eben auch das Talent besitzt, ihn auf der Leinwand zum Leben zu erwecken.