Film verrückt: Tipps von Lars Johansen
In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Beginnen wir doch mit DVDs, und, passend zu den winterlichen Temperaturen, mit etwas Kühlerem. „Angriff der Lederhosenzombies“ ist ein frischer Zombiefilm aus Österreich. Natürlich nimmt er sich nicht zu ernst, und wenn man das Genre mag, dann hat man eine Menge Spaß. Kleine Seitenhiebe auf Klimawandel und dumpfe Aprés-Ski-Flatratepartys sowie die relativ kurze Dauer (78 Minuten) sorgen für ein kurzweiliges Vergnügen, das vielleicht ein wenig oberflächlich bleibt, aber Zombies haben doch ohnehin kein Hirn.
„Die toten Augen des Doktor Dracula“ aus dem Jahre 1966 mag vom Titel her erst einmal abschrecken. Aber dahinter verbirgt sich einer der besten italienischen Horrorfilme aller Zeiten. Dieser Superlativ greift nicht zu kurz, denn es erwartet einen nichts weniger als ein surrealistisches Meisterwerk. Und – keine Angst – weder hat Dracula promoviert, noch taucht er überhaupt in diesem Film von Mario Bava auf. Der Originaltitel bedeutet übersetzt. „Operation Angst“. Und Angst herrscht in einer kleinen Stadt, seit vor ein paar Jahren Melissa, die kleine Tochter der Baronin von Graps, nach einem Unfall in dem Ort verblutete, ohne dass die Einwohner ihr halfen. Denn nun scheint ihr Geist die Menschen einen nach dem anderen zu töten. Farbgesättigte Bilder, eine wirklich unheimliche Atmosphäre und faszinierende visuelle Ideen machen diesen kleinen Film zu einem großen Ereignis.
Im Mitternachtskino auf dem Moritzhof läuft am 9.Mai einmalig zur Erinnerung an den kürzlich verstorbenen Tomás Milián der ruppige italienische Gangsterfilm „Die Kröte“ von Umberto Lenzi aus dem Jahre 1978. Der vielseitige Milián ist hier sogar in einer Doppelrolle zu sehen und macht als buckliger, Amok laufender Gangsterboss keine Gefangenen. Ein unbedingtes Muss für die Fans des italienischen Kinos der 70er. Lars Johansen