Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
„Geständnis unter vier Augen“ ist ein schöner, recht unbekannter deutscher Kriminalfilm aus dem Jahr 1954 von dem ebenso unbekannten Regisseur André Michel. In der Hauptrolle hat er mit Hildegard Knef einen wirklichen Star aufzuweisen. Diese spielt die erfolgreiche Journalistin Hilde, die für ihre Reportagen um die ganze Welt reist. So eine Rolle war damals meist eher den männlichen Protagonisten vorbehalten. Sie verliebt sich in einen Industriellen (Ivan Desny), der, wie sie selber auch, nach dem Krieg aus Rumänien fliehen musste. Aber er ist nicht ganz das, was er zu sein vorgibt. Ein Verdacht keimt auf ... Dieser leise, kleine Schwarzweißkrimi ist eine lohnende Ausgrabung aus der Zeit vor den Edgar-Wallace-Filmen.
Eine Liebesgeschichte haben wir auch in „Sie nannten ihn Jeeg Robot“ aus dem Jahr 2016. Dieser italienische Film um einen unfreiwilligen Superhelden ist in seinem Heimatland ein veritabler Erfolg geworden, obwohl er sich von den mittlerweile in großer Menge seriell hergestellten Superheldenfilmen diametral unterscheidet. Denn der Held, ein schmuddeliger kleiner Gauner, der den ganzen Tag Pornofilme ansieht, wird erst durch die Liebe zu der geistig zurückgebliebenen Tochter eines ehemaligen Komplizen geläutert. Sie sieht sich immer die japanische Zeichentrickserie Jeeg-Robot an und er, der durch radioaktive Abfälle (was nicht umsonst ein wenig an den Toxic Avenger der TROMA erinnert) mit Superkräften ausgestattet wurde, wendet unter ihrem Einfluss seine Kräfte an, um Gutes zu tun. Eine schräge, kleine Genreperle mit einem Helden der ganz anderen Art.
Im Kino sollte man sich auf dem Moritzhof unbedingt die Fortsetzung von LAMMBOCK, nämlich LOMMBOCK ansehen. Wie viele deutsche Kifferkomödien gibt es denn schon? Eben. Und wenn dann schon mal eine gelungene eine ebensolche Fortsetzung bekommt, dann nix wie hin.

Zurück