Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zu Hause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Bei „Anna“ handelt es sich um das neueste Werk von Regisseur (und Produzent) Luc Besson, welches frisch auf Blu-ray und DVD erschienen ist. Die Geschichte einer jungen russischen Frau, die in den späten 80ern als Spionin für die Sowjetunion arbeitet, ist sicherlich ganz schwungvoll erzählt. Schließlich ist Besson ja auch ein Meister seines Faches. Für das russische Model Sasha Luss ist es ihre erste Hauptrolle und dafür macht sie das ganz ordentlich. Leider erinnert der Film stark an Bessons „Nikita“ aus dem Jahr 1990, der nicht nur ein amerikanisches Remake, sondern auch gleich zwei Fernsehserien nach sich gezogen hatte. Eigentlich wird die ganze Geschichte einfach noch einmal erzählt, nur ein wenig verschachtelter als das hervorragende Original. Immerhin gibt es Helen Mirren als intrigante Agentenführerin und das macht Spaß. Ansonsten ist die ganze Angelegenheit ein wenig zu lauwarm geworden.

„Ator – Herr des Feuers“ entstand 1982 in Italien, um von dem Erfolg von „Conan, der Barbar“ zu profitieren. Die neu erschienene Scheibe weist eine viel bessere Bildqualität als die deutsche Erstveröffentlichung auf. Der Film selber ist, in der richtigen Stimmung genossen, eine angenehm schräge Abendunterhaltung. Miles O'Keeffe, der den Titelhelden gibt, war kurz vorher als „Tarzan“ bekannt geworden. In diesem Werk von Joe D'Amato ist er ein Barbar, der mehr auf Mienen- als auf Schauspiel achtet und versucht, seine entführte Verlobte vom bösen Spinnenorden zurückzuerobern. Natürlich haben wir es hier mit gnadenlosem Unsinn zu tun, der aber durchaus zu unterhalten versteht. Die paar Knallchargen stören kaum, und wenn man öfter mal in einer Muckibude unterwegs ist, kann man sich an Ators Muskeln erfreuen. Alle anderen können das auch und werden sich köstlich amüsieren, wenn sie das nicht zu ernst nehmen.

„Stilles Land“ aus dem Jahre 1992 ist am 19.12. um 18 Uhr noch einmal im Kino im Moritzhof zu sehen. Und das sollte man sich nicht entgehen lassen. Denn zum einen ist es ein interessantes Werk, das einiges darüber zu erzählen weiß, warum die DDR irgendwann verschwinden musste. Zum anderen ist Regisseur Andreas Dresen („Gundermann“) zu Gast und wird etwas dazu und gewiss auch über sich sagen können. Und dann ist der Eintritt auch noch frei. Kann man mehr verlangen? Lars Johansen

Zurück