Film verrückt: Tipps von Lars Johansen
In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. 1976 entstand „Die Braut des Satans“, der auf absehbare Zeit der letzte Horrorfilm der berühmten Firma „Hammer“ werden sollte. Diese deutsch-englische Gemeinschaftsproduktion hat immerhin eine blutjunge Nastassja Kinski als Nonne aufzuweisen, die dem Satan geopfert werden soll, damit er die Erde beherrschen kann. Christopher Lee in schauspielerischer Hochform ist der böse exkommunizierte Priester, der den Teufel beschwört. Richard Widmark ist sein Gegenspieler, der versucht, Satans Gastspiel zu verhindern. Mürrisch, aber effizient tritt er gegen das Böse an. Das ist nicht der beste Film aller Zeiten geworden, aber ein schöner kleiner Horrorfilm, dem es leider an einem prickelnden Ende mangelt, doch bis dahin gute und spannende Unterhaltung bietet. Der „Gothic Horror“ wird in die Welt eines damals modernen Londons zurückgeholt. Nachdem der Film lange verboten war, ist er jetzt endlich erschienen und ab 16 freigegeben.
Der nächste Film beginnt mit Humphrey Bogart als alternder Regisseur auf der Beerdigung einer schönen Schauspielerin, die von Ava Gardner gespielt wird. Rita Hayworth hatte die Rolle seinerzeit abgelehnt, weil sie ihr zu autobiografisch erschienen wäre. 1954 ist „Die barfüßige Gräfin“ von Joseph L. Mankiewicz gedreht worden. Er erzählt dann von Anfang an, wie der Regisseur der stolzen, schönen, unberührbaren Schauspielerin begegnet ist, ihre Erfolge im Film, ihr unglückliches Leben und schließlich auch die Gründe für ihren Tod. Immer wieder wechselt die Erzählperspektive, es sind eigentlich vier Männer, die berichten. Ein nahezu perfektes, schönes Melodram aus der Hochzeit von Hollywood, auf einer Blu-ray erschienen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Wie wäre es mit ein wenig Tanz? Man muss ja nicht selber, man lässt tanzen und schaut dabei zu. Im Kino startet am 26. September im Moritzhof „Nurejew – The white crow“, in welchem Ralph Fiennes, den man eigentlich nur als Schauspieler kennt (und er spielt auch hier mit), das Leben des berühmten Tänzers nachzeichnet. Präzise ist es eine (angeblich wahre) Episode aus seinem Leben in den 60er Jahren in Paris, in die auch Geheimdienste verwickelt sind. Lars Johansen