Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

Vielleicht hat dieser oder jener vielleicht im neuen Tarantino-Film „Once upon a time in Hollywood“ Roman Polanski bemerkt, also einen jungen Polanski. Am Anfang seiner Karriere hat der polnische Regisseur ein paar bemerkenswerte surrealistische Meisterwerke geschaffen, die alle auch heute noch ansehbar sind. Das unbekannteste davon ist vielleicht „Wenn Katelbach kommt“ von 1966, welches frisch auf DVD erschienen ist. Eigentlich ist es eine gemeine Variante von Becketts „Warten auf Godot“, denn auch jener Katelbach, auf den zwei Gangster warten, will einfach nicht erscheinen. Sie vertreiben sich die Zeit, indem sie ein skurriles Ehepaar (Donald Pleasance und Francoise Dorleac, die großartige, viel zu früh gestorbene Schwester von Catherine Deneuve) belästigen, die sich aber letztendlich handfest zu wehren wissen. Statt einen surrealistischen Experimentalfilm mit Elementen des absurden Theaters zu drehen, hat Polanski das in einen Krimi verpackt, der aber allen Konventionen trotzt. Muss man unbedingt gesehen haben.

1988 entstand Frank LaLoggias „Die phantastische Reise ins Jenseits“, der als äußerst gelungenes Mediabook von Koch Media mit allen drei  existierenden, verschiedenen Schnittfassungen herausgekommen ist. Der Film selber ist ein hübscher kleiner Mystery-Thriller mit Elementen des Geisterfilms. Ein kleiner Junge begegnet dem Geist eines ermordeten Mädchens und versucht, ihm dabei zu helfen, zu seiner ebenfalls verstorbenen Mutter zu finden. Das war seinerzeit kein großer Erfolg im Kino, hat sich aber über die Jahre zu Recht einen guten Ruf erarbeitet und ist alleweil sehenswert.

Im Kino startet am 29.8. „Frau Stern“, eine leise, neue deutsche Komödie um eine ältere Dame, die ihrem Leben ein Ende setzen müsste, was aber aus verschiedenen Gründen so einfach nicht funktionieren will. Am Starttag ist eine der Hauptdarstellerinnen, Kara Schröder, im Moritzhof zu Gast und ich habe die große Freude und Ehre, sie ein wenig zum Film befragen zu dürfen. Es lohnt sich also doppelt zu kommen. Und eigene Fragen kann man natürlich auch loswerden.

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