Film verrückt: Tipps von Lars Johansen
In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
1982 kam „Leben und Sterben in L.A.“ heraus, der Film, der William Friedkin als Regisseur rehabilitierte und einfach ein richtig guter Film über das Amerika jener Zeit ist. Er kommt daher wie ein Krimi in typischer 80er-Optik, ist aber eigentlich ein Drama über die Verlorenheit im Dickicht der Städte. Rasant gefilmt, sehr gut besetzt und böse genug, um realistisch zu sein. Frisch erschienen als schickes Mediabook, aber auch günstiger, gut res-tauriert und unbedingt sehenswert. William Petersen und Willem Dafoe liefern sich ein furchterregendes Duell, bei dem die Gegensätze zwischen Gut und Böse verschwimmen.
Ganz frisch aus deutschen Landen kommt „Schneeflöckchen“ auf den Tisch. Wie soll man diese kleine Perle richtig beschreiben, ohne dass es zu versponnen rüberkommt? Etat hatte der Film keinen, fünf Jahre wurde er, meistens an Wochenenden gedreht und wenn man das weiß, dann sollte man es gleich wieder vergessen, denn so sieht er nicht aus. Stattdessen haben wir hier eine gewalttätige, totkomische und schlicht herausragende Produktion, die in unmittelbarer Zukunft spielt. Und Gott ist auch mit von der Partie. Die Hauptdarsteller sind allesamt so unbekannt wie unbedingt sehenswert, der Ideenreichtum des Drehbuchs ist üppig und der Look ist für das nicht vorhandene Budget die reine Freude. Sollte ich mal wieder über die Bräsigkeit deutscher Filme läs-tern, dann belehre man mich eines besseren und lasse „Schneeflöckchen“ vorführen. Unbedingter Guckbefehl für alle Freunde wirklich guter und intelligenter Unterhaltung.
Wer ist Ruth Bader Ginsburg eigentlich? In „RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit“ kann man das erfahren. Im Moritzhof läuft diese kluge Doku über eine großartige Frau, mittlerweile über 90, und vor 25 Jahren als erst zweite Frau ans höchste amerikanische Gericht berufen.