Film verrückt: Tipps von Lars Johansen
In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Das spanische fantastische Kino hat in den vergangenen Jahren immer wieder Erstaunliches hervorgebracht. Der Regisseur von dem äußerst innovativen „Rec“, Jaume Balaguero, hat jetzt einen neuen Film veröffentlicht, der jüngst auf DVD erschienen ist. „Muse“ ist der Titel und er hat schon einmal zwei positive Überraschungen zu bieten. Zum einen kann man Christopher Lloyd endlich wieder erleben und zum anderen die in den letzten Jahren nur selten im Kino zu sehende Franka Potente. Beide machen ihre Sache ganz gut, die Grundidee ist gelungen und das Ende nicht uninteressant. Aber so richtig aus den Puschen kommt dieser kleine Grusler nicht, obwohl er eine durchaus dunkle Atmosphäre herzustellen versteht. Kurz, er lohnt einen Blick, ohne ganz zu überzeugen. Das gelingt dafür „Hereditary“, den ich hier schon einmal für einen Kinobesuch empfohlen habe. Jetzt ist er endlich für das Heimkino greifbar und das sollte man ausnutzen. Für manche ist er der beste Horrorfilm dieses Jahres, andere lässt er ratlos zurück. Dieser Film polarisiert. Ich halte ihn für ein intensives, nachgerade verstörendes Familiendrama, welches gegen Ende zu einem handfesten Horrorfilm wird. Ich hätte mir dieses Ende nicht ganz so eindeutig gewünscht, aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau. Dieser Film, übrigens ein Debüt, ist nämlich schlicht ein Meis-terwerk.
Die Weihnachtsdeko am Alten Markt hängt, die Geschäfte scheinen nur noch Lebkuchen zu verkaufen und das schreit geradezu nach einem Weihnachtsfilm, der klug zu unterhalten weiß. Auf dem Moritzhof läuft in diesen Tagen „Charles Dickens: Der Mann, der Weihnachten erfand“ an. Anhand der Biografie des Autors wird die Entstehung der vielleicht berühmtesten Weihnachtsgeschichte aller Zeiten erzählt. Darauf einen Glühwein und eine Tüte gebrannte Mandeln!