Film verrückt: Tipps von Lars Johansen
In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Gehen wir erst einmal in das Jahr 1936 zurück. Wem das zu weit erscheint, der irrt. Denn „Das Verbrechen des Herrn Lange“ von Jean Renoir ist zwar relativ unbekannt, aber erstaunlich modern in der Geschichte, die er uns erzählt. Kein Wunder, der Drehbuchautor Jacques Prevert ist einer, der schon damals sehr gut den einfachen Menschen aufs Maul schaute. Hier ermordet ein junger Autor den betrügerischen Chef seines Verlags. Der erinnert an moderne Heuschrecken, die das Geld aus gut funktionierenden Firmen ziehen und dann damit verschwinden, sodass für die hart und eigentlich erfolgreich arbeitenden Angestellten nur der Gang zum Arbeitsamt bleibt. Das ist intelligent inszeniert und aufgrund seiner liebevollen, aber auch klaren Sozialkritik unbedingt einen Blick wert.
„Das Geheimnis der roten Quaste“ ist ein deutscher Schwarzweiß-Krimi von 1963. Wer da auf Edgar Wallace hofft, irrt leider. Ein kleiner, preiswert gedrehter Spionagefilm mit ein paar überraschenden Wendungen ist es dann doch geworden. Und es ist der Film, bei dessen Dreharbeiten sich die Hauptdarsteller Vivi Bach und Dietmar Schönherr kennen und lieben lernten. Etwas kurz geraten, etwa 70 Minuten, und manchmal ein wenig schwerfällig inszeniert, vermag er trotzdem die Freunde des Films jener Tage ordentlich zu unterhalten.
Im Kino kommt „U-3000 Tod einer Indieband“ auf uns zu. Ein kleiner Berliner Szenefilm über das gegenwärtige Musikgeschäft, der immerhin den Ex-Magdeburger Tomas Tulpe aufbieten kann. Und den sollte man sich nicht entgehen lassen, schlägt er doch auch direkt am 25. September im Moritzhof auf, um sich dort nach dem Film meinen Fragen und denen eines interessierten Publikums zu stellen. Und wer den Tulpe kennt, der weiß, dass ganz gewiss ein sowohl ungewöhnlicher als auch unterhaltsamer Abend zu erwarten ist.