Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

Eine hübsche kleine Perle aus den späten 60er Jahren ist jetzt neu auf DVD erschienen. „Die Mörder GmbH“ (1969) ist nach einem Romanfragment von Jack London entstanden und handelt von einer weltweit agierenden Geheimgesellschaft, die in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg Auftragsmorde verübt. Eine junge Journalistin, die von der gut aufgelegten Diana Rigg gespielt wird, gibt nun den Mord am Vorsitzenden dieser Gesellschaft in Auftrag. Der geht darauf ein und wird zusammen mit ihr quer durch Europa von den unterschiedlichsten Killern (u.a. Curd Jürgens, Telly Savalas und Philippe Noiret) gejagt. Das macht richtig Spaß und ist schwungvoll inszeniert.

Weniger schwungvoll und gewiss nicht freiwillig komisch ist der 1977 entstandene „The Car“, dessen Untertitel „Der Teufel auf Rädern“ schon andeutet, dass wir es mit einer schrägen Mischung aus Spielbergs „Duell“ und „Der Exorzist“ zu tun bekommen. Ein fahrerloses und vom Teufel besessenes Auto terrorisiert ein verschlafenes Wüs-tenkaff im Süden der USA. Alle Schauspieler schauen mit ernsten Mienen in die Kamera, sodass man sich schon nach kurzer Zeit das Lachen nicht mehr verkneifen kann, wenn der Teufelswagen wieder zuschlägt. Tanken muss er auch nicht, ist also nicht ganz so teuflisch wie ein Diesel. Das üppig ausgestattete Mediabook lässt keine Wünsche offen und die Schadstoffe richtig glänzen. So macht auch Schrott Spaß.

Im Kino läuft zur Zeit einer der wahrscheinlich besten Horrorfilme des Jahres: „Hereditary“. Ab Ende des Monats wird er auch im Moritzhof zu sehen sein. Gute Horrorfilme sind rar, vor allem, wenn sie, wie in diesem Fall, eigentlich gar keine Horrorfilme sind, aber so erschreckend, dass einem angenehm kalte Schauer über den Rücken laufen, die bei dieser Hitze endlich für ein wenig Abkühlung sorgen.

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