Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

Zum einen gibt es ja nun schon ein paar Jahre eine liebenswerte Reihe um den bayerischen Landpolizisten Eberhofer. Es handelt sich dabei um kleine, feine und skurrile Heimatkrimis, die als Komödien daherkommen. Das gelingt mal mehr und mal weniger. Der neueste, „Greißnockerlaffäre“, hatte im vergangenen Jahr sogar einen Kinostart und ist wieder einmal sehr gelungen. Gar so rein vergnüglich ist die Handlung nicht geworden und es gibt ein paar angenehme Untiefen im Geschehen. Eberhofer soll seinen allgemein ungeliebten Vorgesetzten erstochen haben und es wird eng für ihn.

Zum anderen ist jetzt endlich in einer prachtvollen Ausgabe einer der schönsten Filme aller Zeiten erschienen. „A Touch of Zen“ lautet der Name dieses Meisterwerks des chinesischen Regisseurs King Hu aus dem Jahre 1971. Den gab es schon mal als „Ein Hauch von Zen“ sogar mit deutscher Synchronfassung, die nun leider fehlt, aber in schlechter Qualität und nicht ganz ungekürzt. REM hat ihn jetzt in seinen ganzen 3 Stunden restauriert auf BluRay herausgebracht. Es gibt deutsche Untertitel und einen epischen, unglaublich einflussreichen Film, der in seiner Bildgewalt auch heute noch überzeugt. „Tiger and Dragon“ wäre ohne ihn gar nicht denkbar und jeder Schwertkämpferfilm der letzten 40 Jahre würde anders aussehen. Wer Kampfsport im asiatischen Kino verstehen möchte, aber auch, wer eine phantastische Handlung schätzt und sich für chinesische Geschichte interessiert, kommt um diesen Film nicht herum.

Im Kino kann man sich ja auch mal einfach gut unterhalten. „Das Leben ist ein Fest“ ist eine französische Wohlfühlkomödie, die ihr Publikum gut gelaunt und vielleicht ein wenig verliebt in die Realität entlässt. Wenn man sich auf das fröhliche Chaos einlässt, kann man auf dem Moritzhof damit viel Spaß haben. Lars Johansen

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