Euer Autofritze: Autos – reine Männersache?

Beim Thema Auto sind sich Frau und Mann oft genauso uneins, wie in diversen anderen ach so männerdominierten Bereichen. Doch wollen wir mal ehrlich sein: Sicher könnte ich mit den üblichen Floskeln kommen „Frauen können nicht einparken“ oder „die Frau gehört hinter den Herd und im Auto auf den Beifahrersitz“. Aber ganz „ruhig Mädels …“, ich denke diese Zeiten, in denen man beim Thema Auto, Mann und Frau einfach vorteilsbehaftet unterscheiden kann, sind aber so was von vorbei.
Auch beim Automobil hat sich die moderne Frau emanzipiert. Ja Jungs, es gibt noch Frauen, die sicher noch beim Einparken Schwierigkeiten haben. Das will ich gar nicht abstreiten. Das gibt’s aber auch bei Männern. Technik sei Dank sind eine Frau oder ein Mann heute in der Lage, ein Fahrzeug mit entsprechenden Hilfsmitteln à la Abstandswarnung oder im „schwersten Fall“ mit einer Rückfahrkamera perfekt einzuparken. Natürlich will ich hier – und vor allem als Mann – mal eine Lanze für unsere Frauen brechen. Dabei sei nicht unerwähnt, dass komischerweise gerade die Fahrzeuge – speziell die „megapotenten“ und „kraftstrotzenden“ Wägelchen, die vorwiegend von männlichen Exemplaren kutschiert werden, schon vom Hersteller mit automatischen Parkpiloten versehen sind! Zeichnet sich hier etwa ein Fingerzeig der Automobil und Versicherungsindustrie ab? Will man uns „Männer“ etwas „durch die Blume sagen“? Man munkelt sowas!
Magdeburg hat im Automobilbereich ein paar klare Beispiele dafür, dass Frauen Männern in vielen Belangen schon lange nicht mehr nachstehen. Manchmal fahren sie gar auf der Überholspur. So sitzen sie doch felsenfest und durchaus von ihren männlichen Kollegen anerkannt im Chefsessel und schwingen das Zepter, sorry den Schraubenschlüssel. Ein gutes Beispiel ist die Firma Duchrow Autoglas. Das Unternehmen exis-
tiert bereits seit 1836 in Magdeburg und wird mittlerweile in 6. Generation als Familienbetrieb geführt. Und seit einigen Jahren erstmals von einer Frau. Annett Duchrow ist nicht nur männer-sprichwörtlich ein „Hans Dampf in allen Gassen“ – sorry, der musste jetzt sein – nein, es gibt nichts in ihrem Unternehmen, das sie nicht selbst und genauso perfekt wie ihre männlichen Mitstreiter zur Zufriedenheit der Kundschaft umsetzen könnte. Aus geheimen Quellen weiß ich sogar, dass sie so erfolgreich ist, dass bereits in finalen Zügen an der Eröffnung einer 2. Niederlassung gearbeitet wird. Die Gerüchteküche spricht noch in dieserm Jahr von der feierlichen Eröffnung. Pssst! Bloß nicht verraten! Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Frauen in einer einstigen „Männerdomäne“ ist  die Firma „Autoservice Düsterhöft GmbH“. Kfz-Meisterin Heike Düsterhöft – nicht nur bekannt durch den Gewinn eines Weltraumfluges – sitzt fest im Sessel und genießt neben dem Respekt ihrer männlichen Mitarbeiter auch das Vertrauen ihrer Kunden und das seit vielen Jahren.
Beispiele für Frauenpower gibt es ebenso in der Autoclub- und Tuningszene. Frauen reichen schon lange nicht ihren schraubenden Männern den Schraubenschlüssel oder fahren als „hübsches Beiwerk“ zu Automobiltreffen mit. Ganz im Gegenteil, viele Mädels sind fester Bestandteil in manchem Club. Sie sind anerkannt oder aktives Vorstandsmitglied  und stehen männlichen Auto-Freaks in nix nach. Sie bauen sogar mit wahnsinniger Kreativität, Präzision und äußerster Detailverliebtheit  eine Vielzahl von Autos, die bei renommierten Veranstaltungen und bei Wettbewerben Preise abräumen.
Was kann es Schöneres geben, als das Mann und Frau gemeinsam einem Hobby nachgehen? In anderen Bereichen ist es doch völlig normal, dass sich Frauen und Männer gleichberechtig und auf Augenhöhe begegnen. Männerdominierte Hobbys – das ist doch längst Vergangenheit. Ehemalige Grenzen verwischen zurecht. Bevor jetzt der eine oder andere Mann hier beim Lesen mit Bluthochdruck und Herzrasen unterm Sauerstoffzelt liegt, empfehle ich noch Gelassenheit. Na klar gibt es noch Frauen- und Männerdomänen. Und bei der einen oder anderen Sache wird das wohl auch noch so bleiben. Malt euch bitte jeder selbst aus, welche das sein könnten! Beim Thema Auto finde ich es gut, dass man auch hier Freud und Leid bei des „Deutschen liebsten Kind“ teilen kann – ich betone kann!
P.S.: Liebe Damen, eine Frage stellt sich mir als Euer Autofritze schon seit Jahren: Zuhause seid ihr oft mit uns Männern extrem streng oder gar böse, wenn mal das eine oder andere Kleidungsstück an einem Ort verbleibt, an dem wir Männer es zur Sicherheit verwahren. Nur warum sehen dagegen eure Autos im Inneren häufig so aus, als wäre ein Wirbelsturm durch den Innenraum gefegt?
Nun gut, da gibt es wohl doch noch ein paar geschlechtertypische Klischees, denen ich beim Thema Auto begegne. Okay, wir arbeiten aber daran. In diesem Sinne, wer langsam fährt, wird länger gesehen! Euer Autofritze Patrick

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