Zeitreise: Breiter Weg 119

Einst als Handelsstraße angelegt, entwickelte sich der Breite Weg in Magdeburg zur längsten, breitesten – vor allem aber schönsten Straße. Erstmals erwähnt im Jahr 1207 wandelte sich das Straßenbild im Laufe der Zeiten – Brände, Kriege und neue Verkehrsströme hinterließen im Laufe der Jahrhunderte Spuren in der „Vorzeige-Straße“. Auf mehr als zwei Kilometern Länge galt der Breite Weg bis zur Zerstörung 1945 als eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands. In den 1930er Jahren erlebte die Straße seine Blütezeit: Prachtvoll verzierte Häuserfassaden zeugten vom Reichtum, die Schaufenster der Geschäfte und der großen Kaufhäuser luden zum Bummeln ein, die kleinen Cafés und die zahlreichen Gaststätten waren beliebte Treffpunkte für die Elbestädter und deren Gäste.

In den Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges versank Magdeburg in Schutt und Asche. Der Stadtbrand von 1631 verschonte auch nicht das Grundstück Breiter Weg 119, Ecke Braune-Hirsch-Straße und das darauf befindliche Brauhaus „Zum braunen Hirsch”. Erst mit dem Verkauf der Brandstätte 1649 wurde ein neues Gebäude errichtet. 1841 riss man die alten Mauern komplett ab und errichtete ein neues dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus. 1911 erhielten die im Erdgeschoss befindlichen Verkaufsräume eine Sanierung bzw. wurden umgebaut. Zerstört wurde es im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges 1945.

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