Kompakt Aktuell

Zitat:

„Sachsen-Anhalt muss sich mit seinen kulturellen Angeboten, seinen Festivals und Veranstaltungen hinter keinem anderen Bundesland verstecken.“, sagte Dr. Lydia Hüskens, stellv. Landesvorsitzende der FDP und begrüßte damit die Forderung der CDU nach einer eigenständigen Einrichtung zur gemeinsamen Vermarktung von Sehenswürdigkeiten und Events.

Kompakt meint: Vielleicht versteckt sich das Land gar nicht und es schauen nur zu wenige hin.

 

Verkehrseinschränkungen in der Helmstedter Straße

Die Helmstedter Straße ist zwischen Braunschweiger Straße und Lutherstraße ab 19. August voll gesperrt. Grund sind Arbeiten an den dortigen Trinkwasser- und Gasleitungen der SWM. Umleitungen werden über Braunschweiger Straße, Wolfenbütteler Straße., Lutherstraße, Klausenerstraße und Halberstädter Straße ausgeschildert. Die Arbeiten sollen rund drei Monate dauern.

 

Zahl: 589.200.000

Laut Statistischem Landesamt wurden in Sachsen-​Anhalt im Jahr 2018 nach Abzug der angerechneten Einnahmen, z. B. Leistungen anderer Sozialleistungsträger, 589,2 Mio. Euro für Leistungen nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) ausgegeben. Das entsprach einer Steigerung von 41,6 Mio Euro (+7,6 Prozent) gegenüber dem Jahr 2017.

Kompakt meint: Heißt es nicht, an Sozialleistungen wird ständig gespart?

 

Standpunkt Breiter Weg: Schreckliche Taten

Magdeburg, 8. August: Zeugen gesucht. Ein 39-jähriger Mann aus Wolfenbüttel weist schwerste Kopfverletzungen auf, es besteht Lebensgefahr. Während eines Konzerts soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Magdeburg, 9. August: Zeugen nach Körperverletzung am 7. August in einer Straßenbahn der Linie 9 gesucht. Magdeburg, 10. August: Gewalttätige Auseinandersetzung in der Straßenbahn Linie 1. Magdeburg, 11. August: Nach Angriff auf Passanten Festnahme durch Spezialeinheiten der Polizei. Magdeburg, 11. August: Brandstiftung an einem Pkw.

Das sind fünf Polizeimeldungen übers Wochenende vom 9. bis 11. August. Und solche Nachrichten lassen jeden erschrecken. Natürlich darf man aus fünf Ereignissen keine Statistik ableiten oder keine signifikante Steigerung von Gewaltdelikten schlussfolgern. Und doch macht eine Ansammlung solcher Ereignisse betroffen. Da helfen einmal jährliche Beschwichtigungen, die mit der Veröffentlichung der Kriminalstatistik einhergehen und erklären, dass Kriminalität in Deutschland insgesamt rückläufig wäre, wenig. Es geschieht in unserer Stadt, vor der Haustür und durch Menschen, die hier leben. Täter und Opfer sind offenbar in allen Fällen Deutsche. Auf jeden Fall nagen diese Taten am Sicherheitsgefühl. Das Vertrauen, vor allem nachts, unterwegs zu sein, sinkt.

Prügeleien gab es schon immer. Doch solche fürchterlichen Auswüchse, bei denen auf einen am Boden liegenden Menschen noch nachgetreten wird, waren sicher sehr selten. Und dies soll passiert sein, weil dieser Hamburger gegen Sachbeschädigungen einer jugendlichen Gruppe in der Straßenbahnlinie 1 aufgetreten sei.

Wir dürfen bei solchen Gewaltexzessen nicht wegsehen – Eltern, Freunde, Bürger, Lehrer, jeder ist aufgerufen, schon bei Gewaltneigung zu ermahnen, dagegen aufzutreten und stets für gegenseitigen Respekt zu werben. Oft wird die Verrohrung der Sprache als eine Ursache für Zunahme von Gewalt angeführt. Vor der Tat ist das Wort, sagt man. Doch bei derartigen Delikten muss man von absoluter Abwesenheit jedes Gedankens ausgehen. Ein entstandenes gesellschaftliches Hass-Klima, das von vielen Seiten befeuert wird, schürt schlichte Sichtweisen, undifferenzierte Gerechtigkeitsfragen befeuern einfache Lösungen und verdrängen gleichzeitig Empathie und Rationalität. Aber einzelne Taten sind weder aus einer gesellschaftlichen Entwicklung strafrechtlich verfolgbar noch gerichtlich nachweisbar.  

Deshalb hilft auch Kopfschütteln wenig, sondern nur hinschauen und dafür einstehen, dass Gewalttäter jeder Art für ihre Handlungen keinen Rückhalt in der Gesellschaft haben. Selbst die Aufregungen in Sozialen Medien erscheinen völlig fehl am Platz, denn seit es diese Kanäle gibt, ist der gesellschaftliche Kitt nicht besser geworden. Das Gegenteil ist der Fall. Allen Opfern kann man nur wünschen, dass es Zeugen gibt, die Hinweise auf die Delinquenten geben können. Und dass sie das Strafmaß ereilt, das ihnen zusteht. Thomas Wischnewski

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