Der Glaube an die A14 lohnt

Die gute Nachricht für Magdeburg und die Umgebung lautet: Rewe will im Stadtteil Rothensee ein Logistikcenter bauen. 400 Arbeitsplätze sollen entstehen. Im Hunderterbereich wachsen nicht jedes Jahr Jobangebote aus dem Boden. Schon deshalb sorgt die Nachricht für ein gutes Bauchgefühl. Im Frühjahr 2019 könnte Baustart für das Logistikprojekt des Kölner Handelsriesen sein. Mit rund einem Jahr Bauzeit wird gerechnet. Aber auch der feste Glaube an die Zukunft des Standortes Magdeburg ist mit der Ansiedlung verbunden. Schließlich war wohl vor allem die günstige, zentrale Lage der Stadt und ihr künftiger Anschluss an die Nordverlängerung der A14 für das Vorhaben ausschlaggebend. Allerdings bereitet eben der fortschrittlose Baufortschritt dieser Autobahntrasse einige Sorgen. Der Glaube an das Projekt ist nach wie vor groß. Wirft man einen Blick auf die Geschichte der Autobahn, erkennt man ein echtes Jahrhundertprojekt. Dagegen verblassen sogar die fortwährenden Eröffnungsverschiebungen des neuen Berliner Flughafens. Der erste Abschnitt wurde übrigens am 25. April 1936 zwischen der Anschlussstelle Halle/Peißen und Leipzig (Ost) freigegeben. Die komplette Fertigstellung ist nun für 2030 vorgesehen. Spätestens, wird gern beteuert. Klagen gegen die Planungen oder Grundstückserwerbsprobleme haben das Vorhaben aus dem einstigen Realiserungskorsett gesprengt. Kläger war in den meisten Fällen der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.). Manches Natur- und Umweltschützerherz grämt sich zurecht vor dem Einschnitt in die Landschaft. Des einen Freud ist eben immer noch des anderen Leid. In Mecklenburg-Vorpommern war man, in allem was die A14 anbelangt, irgendwie pragmatischer. Sachsen-Anhalt dagegen besticht durch einen zählebigen juristischen Zickzackkurs. Einen Lichtblick lieferten kürzlichen der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, und Landesverkehrsminister Thomas Webel. Sie verkündeten im Februar den Planfeststellungsbeschluss für den gut 18 Kilometer langen Abschnitt zwischen den künftigen Anschlussstellen Stendal-Mitte bis nach Osterburg. Den hatte man zunächst für 2019 erwartet. Entlang des sachsen-anhaltischen A14-Teilabschnittes im Norden ist so eine Nachricht schon fast ein Wunder. Wenn der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Anschlussstelle Dahlenwarsleben bis Anschlussstelle Wolmirstedt mit Vorlage im dritten Quartal 2018 kommt, bleibt man zumindest im verschobenen Zeitplan. Rewe wird das sicher Mut machen und vielleicht noch ein paar anderen Firmen mehr. Thomas Wischnewski

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