An der Uniklinik arbeiten 12 ungarische Pflegekräfte

Seit Mai sind sie da: 12 ungarische Pflegekräfte. Am 30. April reisten sie aus ihrer Heimat an, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und die Universitätsmedizin zu unterstützen. Pflegedirektor Rick Pieger: „Es ist uns wichtig, auf der neuen Herzstation ausreichend und sehr gut ausgebildetes Fachpersonal einzusetzen. Die Station wird mit zehn Betten aufgebaut.“ Auch auf den Intensivstationen werden weitere Fachkräfte benötigt. „Ad hoc 12 Pflegekräfte zu finden, ist derzeit kaum möglich“, weiß er aus Erfahrung und fügt hinzu: „Der Mangel an Pflegekräften ist auch in Magdeburg zu spüren.“ Auf Intensivstationen sei es besonders schwierig, geeignetes Personal zu finden: „Ursache hierfür könnte die ‚Apparatemedizin‘ sein, bei welcher die schwer kranken Patienten ohne große verbale Kommunikation versorgt werden, vielleicht schreckt das ab.“ Außerdem ließen sich viele junge Menschen nicht mehr so stark für den Pflegeberuf begeistern: „Sie meiden beispielsweise das Dreischichtsystem, wollen flexibel sein und nicht an den Wochenenden arbeiten“, sagt Rick Pieger.  Bei den Vorstellungsgesprächen mit den Pflegern und Pflegerinnen achteten Jan Hauke, Leiter des Geschäftsbereiches Personal, und Pflegedirektor Rick Pieger nicht nur auf die Berufserfahrung, sondern auch auf Lebenserfahrung, denn ein Neubeginn will gut überlegt sein. In den nächsten Wochen schließen sich dem Programm weitere ungarische Pflegekräfte an, die bereits über Deutschkenntnisse verfügen.

Nicole Voß, Trainee und Referentin des Klinikumsvorstandes, arbeitet im Kernprojektteam und leitet es federführend: „In den ersten beiden Monaten wird ein Deutschintensivkurs absolviert.“ Ab Juli werden die neuen Mitarbeiter schrittweise auf den geplanten Stationen unter Supervision erfahrener Praxisanleiter eingearbeitet und besuchen weiterhin den Deutschunterricht. Bereits bei ihrer Anreise standen frisch sanierte Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (WOBAU) für sie bereit. Mario Semm, Abteilungsleiter für Allgemeine Verwaltung, arbeitete dazu eng mit Herrn Wunderlich, Teamleiter der Geschäftsstelle Süd der Wohnungsbaugesellschaft, zusammen. Die Wohnungen befinden sich in direkter Nähe zur Klinik.

Das Projekt wurde durch ein interdisziplinäres Team organisiert und ermöglicht: „Viele Abteilungen haben uns bei der Organisation tatkräftig unterstützt. Besonders Andreas Giermann, Sachbearbeiter für Verwaltungsangelegenheiten, ist hier zu erwähnen. Im Hinblick auf die Unterkünfte und deren Einrichtung hat er die logistische Organisation sowie die Erstellung von Mietverträgen und sonstigen Vereinbarungen übernommen und dadurch vieles ermöglicht“, erklärt Frau Voß und fügt hinzu: „In Zusammenarbeit mit der Firma ViroMedian konnten geeignete Bewerber rekrutiert werden. Frau Ciorba unterstützt uns zudem mit viel Engagement als Dolmetscherin und Sprachlehrerin, sodass die Pflegekräfte nicht nur die Sprache schnell erlernen, sondern sich auch ganzheitlich betreut fühlen.“ Dies betreffe auch jegliche Alltagssituation wie allgemeine Behördengänge und die Abwicklung von Verträgen wie beispielsweise Handy-Verträge oder eine Kontoeröffnung. Carolin Hörnig

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