Neben Beruf und Familie zur Meisterin

Lange muss Yvonne Lechner nicht überlegen, um auf die Frage zu antworten, wann der Wunsch in ihr aufkeimte, Friseurin zu werden. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals einen anderen Berufswunsch hatte. So lange ich zurückdenken kann, wollte ich Friseurin werden“, erzählt die gebürtige Magdeburgerin. Den Traum hatte sie nach dem Schulabschluss schnell in die Realität umgesetzt und 1998 ihre Lehre angefangen.

„Nach der Ausbildung habe ich dann über einen längeren Zeitraum in einem Salon gearbeitet und war dort auch mehrere Jahre als Salonleiterin tätig, bevor ich mich 2011 selbstständig gemacht habe“, schildert Yvonne Lechner. Doch schließlich reifte der Gedanke in ihr, das, was sie sich bereits aufgebaut hatte, noch zu komplettieren. „Gemeinsam mit einer Freundin, mit der ich einen eigenen Salon eröffnet habe, sponnen wir diesen Gedanken immer weiter und entschlossen uns 2015 dazu, noch eine Weiterbildung zum Meister zu machen.“ Was normalerweise – in Vollzeit – etwa ein Jahr dauert, kos-tete Yvonne Lechner drei Jahre, denn die Ausbildung absolvierte die zweifache Mutter neben ihrer selbstständigen Tätigkeit und neben dem Familienleben.

Etwa drei Jahre hat das Meister-Thema jeden Samstag bestimmt und auch teilweise die Abende in der Woche beansprucht. „Sich neben Familie und Arbeit noch mit Fachtheorie, Fachpraxis, dem Ausbilderschein sowie mit Rechnung und Steuern zu beschäftigen, war nicht immer so einfach“, sagt die Magdeburgerin rückbli-ckend. Doch der Aufwand, die zeitliche und finanzielle Investition haben sich gelohnt, denn Ende März erhielt sie als beste Friseurmeisterin des aktuellen Jahrgangs bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Magdeburg ihren Meisterbrief. „Und das Schöne ist, dass meine Freundin zur selben Zeit ihre Meisterurkunde erhalten hat und wir jetzt hier gemeinsam darauf aufbauen können.“

Nach acht Jahren, seit der Eröffnung von Yvonne Lechners und Monique Zirklers Salon „My Style“ in der Halberstädter Straße 144, schmücken nun zum ersten Mal zwei Meisterbriefe die Wand. „Für mich persönlich ist das eine besondere Form der Wertschätzung, für die Kunden mit Sicherheit ein Qualitätsmerkmal. Außerdem können wir nun auch unser fachliches Wissen weitergeben, weil wir ausbilden dürfen“, erzählt die Friseurmeisterin stolz. Ansonsten habe sich nicht viel verändert. Vor der Auszeichnung zur Meisterin stand die Zufriedenheit der weiblichen und männlichen Kunden, die gute persönliche Beratung und vernünftiges Handwerk im Fokus. „Und das wird auch weiterhin so bleiben.” (th)

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