Erfinden und probieren – Schüler im Talenttest

Joey Dammaß, Nick Süren und Rewi Orthmann (v.l.) von der Müntzer-Schule entwickelten eine funktionierende Achterbahn und beteiligten sich damit am Wettbewerb der Ingenieurskammer. Foto: B. Ahlert

Stolz präsentieren Joey, Nick und Rewi ihre Achterbahn. Eine Eigenkonstruktion, mit dem sie sich die Schüler der Neustädter Thomas-Müntzer-Schule am Wettbewerb der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt beteiligt haben. Die Aufgabe bestand darin, eine Achterbahn so zu entwickeln und zu bauen, dass sie funktionstüchtig ist. Das ist gar nicht so einfach, mussten die Sieben- und Achtklässler feststellen. Am schwierigsten waren die Kurven, erzählt Joey Dammaß. Anstelle eines Achterbahn-Wagens wird eine Kugel verwandt. Die muss genug Schwung haben, um den Weg von oben nach unten zu schaffen. Ist sie aber zu schwungvoll unterwegs, fliegt sie aus der Kurve … Das haben die drei Schüler so lange probiert, bis es funktionierte. Winkel verändert, Bahngestaltung ausgebaut. Für das Modell wurde zunächst das Holz zugeschnitten, Löcher gebohrt, Stäbe verklebt. Drei Gruppen der Schule hatten sich an der Aufgabe versucht, die „Müntzer 1“ mit Joey, Nick und Rewi waren die einzige, die mit ihrer Kreation die Teilnahme am Wettbewerb schafften. Einmal pro Woche haben sie daran gearbeitet, bis alles passte. Für die filigrane Umsetzung der Kurvenidee war der Jüngste zuständig, mit den etwas kleineren und damit geschickteren Händen.    

Gebaut haben sie ihr Modell im Handwerksunterricht, der von Helmut Neutschel gegeben wird. Er nimmt mit den Teilnehmern dieses besonderen Unterrichts regelmäßig an Wettbewerben teil. Immer andere Aufgaben, immer andere Schüler. Sie können sich dann ausprobieren und selbst erleben, wo ihre Talente schlummern. Der praktische Unterricht hat den drei Kreativen jedenfalls gefallen. Vielleicht ein guter Test für den zukünftigen Beruf? Im Handwerksunterricht werden auch andere praktische Dinge hergestellt – vom selbst gestalteten Lampion bis zum überdachten Stand für das Schulfest. Wettbewerbe wie jetzt von der Ingenieurkammer motivieren noch zusätzlich.

Unter dem Titel „Technik macht Spaß“ schreiben die Länderingenieurkammern seit 2007 Wettbewerbe aus, um den Nachwuchs zu fördern. Mit anspruchsvollen Tüfteleien sollen  jüngere Schüler und Jugendliche für ingenieurtechnische Themen begeistert werden und gleichzeitig bei der beruflichen Orientierung Unterstützung erhalten.

Fast 250 Schüler/-innen aus ganz Sachsen-Anhalt haben sich in diesem Jahr am „Junior.Ing“-Wettbewerb  beteiligt. Mehr als 90 Modelle wurden eingereicht. „Die Jury war von der Qualität der Entwürfe und der Gestaltung der Modelle begeistert“, sagte Dipl.-Ing. Jörg Herman, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt. Die Bestplazierten wurden bei einer Prämierunsveranstaltung im Jahrtausendturm ausgezeichnet. Die Gewinner nehmen am Bundeswettbewerb teil.

Unterstützt wurde die Ingenieurkammer von der Landeshauptstadt Magdeburg, den Hochschulen im Land, der Otto-von-Guericke-Universität sowie Institutionen, Ingenieurbüros und Unternehmen, die sich für die Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung im Land Sachsen-Anhalt engagieren. (ab)

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