Eine Reise entlang der Elbe

Die Elbe durchquert sieben deutsche Bundesländer und führt durch viele sehenswerte Orte mit so einigen Besonderheiten. Christine Lendt hat in ihrem Buch „Elbetal – die 99 Besonderheiten der Region“ eine Zusammenstellung getroffen, die 99 große und kleine besondere Sehenswürdigkeiten in kleinen Texten und aussagekräftigen Bildern zusammenfasst. Entstanden ist ein Reiseführer, der einen Einblick von der „Sächsischen Schweiz“ bis zum Hamburger Hafen, von der tschechischen Grenze bis zur Nordsee bietet.

Vor allem im Sommer lohnt sich ein genauer Blick auf die Orte rund um den Fluss – viele Events und Angebote locken auf eine Reise entlang der Elbe. Ob Pilgern auf den Spuren Luthers mit einer Entspannungsreise in die Natur in der Lutherstadt Wittenberg oder das 5. Seekonzert im Gartenreich Dessau-Wörlitz. Am besten auf dem Elbe-Radweg, der es Radfahrern erlaubt, dem Großteil der rund 1.170 Kilometern des Elbstroms zu folgen.

Von Tschechien bis zur Nordsee

„Von der Quelle hoch oben im tschechischen Riesengebirge bis zur Mündung legt die Elbe eine Strecke von rund 1.170 Kilometern zurück, einen großen Teil davon können Radfahrer begleiten. Es geht dabei durch Tschechien und sieben Bundesländer. Etliche sehenswerte Ortschaften liegen an der Strecke, darunter die Landesmetropolen Dresden, Magdeburg und Hamburg, belebende Kurorte wie Bad Schandau, malerische Städtchen wie Königsstein, Tangermünde, Havelberg, Hitzacker, Lauenburg – oft reich an Fachwerk oder mit mittelalterlicher Festungsanlage. Einige steuern ein besonderes kulturelles Erbe bei, etwa die Karl-May-Stadt Radebeul, die „Porzellanstadt“ Meißen oder Lutherstadt Wittenberg.

Radfahrer können daran teilhaben, wie sich der anfangs noch beschauliche Fluss durch die Sächsisch-Böhmische Schweiz windet, während die atemberaubenden Formationen des Elbsandsteingebirges in den Himmel ragen. Einkehren vor den mit Reben bepflanzten Hängen der Sächsischen Weinstraße und regionale Tropfen kosten. Sich dabei vom mediterranen Flair der versteckten Altstadt Pirnas überraschen lassen, die schon zum Objekt venezianischer Malerei wurde. Dann wieder eintauchen in die grünen Auenlandschaften des UNESCO-Biospährenreservats „Flusslandschaft Elbe“, das die Route auf gut 100 Kilometern begleitet, und dabei sogar den Biber bei ihren Baukünsten zusehen. Die vielen Storchennester in den Elbtalauen der Prignitz und der Altmark entdecken, vor allem im „Europäischen Storchendorf“ Rühstädt und in Wahrenberg, dem storchenreichsten Dorf Sachsen-Anhalts. Kulturräume wie das Alte Land erkunden, wo im Frühjahr Millionen von Obstbäumen blühen. Sich von der zunehmend von Ebbe und Flut geprägten, zum kraftvollen Strom sich ausweitenden Elbe durch Hamburg leiten lassen, ihr durch naturgeschützte Marschlandschaften und entlang von Deichen folgen, auf denen Schafe blöken. Und schließlich dabeisein, wenn sie sich in ihrer breiten Mündung mit der Nordsee vereint. Schon viele Kilometer zuvor liegt eine Ahnung von Meersalz in der Luft, das Klima verändert sich, und am Ziel angekommen, heißt es: tief durchatmen und die Reise beim Rauschen der Brandung ausklingen lassen.

Die Tour entlang der Elbe ist der beliebteste Fernradweg Deutschlands. Im Jahr 2017 schaffte sie es zum 14. Mal in Folge auf Platz 1, so das Ergebnis der vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) durchgeführten Untersuchung. Dafür wird entlang der Strecke viel getan. Besonders in den touristisch stärker erschlossenen Regionen haben sich viele Lokale oder Unterkünfte auch auf Radfahrer eingestellt. Immer wieder liegen Radler-Imbisse, schöne Biergärten, Möglichkeiten, den Proviant aufzustocken, oder Schlauchautomaten direkt an der Strecke. Das Spektrum der Übernachtungsmöglichkeiten umfasst preisgünstige Pensionen genauso wie komfortable Bio- oder Wellnesshotels für ein Höchstmaß an Entspannung nach dem Pedaletreten. Auch zahlreiche vom ADFC zertifizierte „bett+Bike“-Unterkünfte, also besonders radlerfreundliche Unterkünfte, liegen an der Strecke.“

Dieser kurze Auszug aus dem Buch von Chris-tine Lendt lässt in die detailreiche Umschreibung der Besonderheiten entlang des Flusses blicken. Beim Lesen bekommt man auch die ein oder andere Anregung, was in den Sommerferien alles möglich ist – für kleine und große Ausflüge rund um die Elbe. (so)

Elbetal – Die 99 Besonderheiten der Region

Von der tschechischen Grenze bis zur Mündung in die Nordsee begleitet der Elbstrom zahlreiche besondere Orte. Darunter ein Bergdorf voller Sonnenuhren, das Nudelmuseum in Riesa oder die Palmschleuse bei Lauenburg. Sehenswerte Hansestädte und weitere Ortschaften voller Geschichte – von unbekannteren wie der mittelalterlichen Festungsstadt Tangermünde bis hin zur Elbmetropole Hamburg. Leser können den Boizenburger Weidenschneck oder die Dicke Berta kennenlernen, Biber und Störche in ihrem Zuhause beobachten und sich inmitten der Sächsischen Weinstraße auf die Spuren von Karl May begeben.

Zurück