Wege zum Glück

Frau Host, Sie sind auf der Suche nach dem Glück bis Albanien gereist. Warum ausgerechent dorthin?
Mady Host: Das Fernsehen ist schuld! Ich habe Berichte über Albanien gesehen, später auch in Reiseführern geblättert und entdeckt: Das ist ein total schönes Land und hat sehr viel zu bieten. Von der Größe her ist es vergleichbar mit dem Bundesland Brandenburg. Also dachte ich, in drei Wochen müsste das zu schaffen sein. Die Idee mit dem Glück kam erst danach. Als ich mich fragte, wie ich mit den Menschen am besten in Kontakt kommen kann.

Aha. Und wie?
Ich habe mir einen Übersetzungszettel schreiben lassen, von der Deutsch Albanischen Freundschaftsgesellschaft. Den habe ich den Leuten unter die Nase gehalten und auch gestisch gebeten zu zeigen, was für sie Glück bedeutet. Orte, Gegenstände, Menschen… So entstanden persönliche Glücksfotos. In jeder Region.

Inwiefern ist Albanien prädestiniert für die Frage nach dem Glück? Sind die Menschen dort glücklicher?
Glücklicher? Dazu müsste ich ein Vergleichsprojekt starten. Was mir allerdings aufgefallen ist, dass sie glücklich wirkten, ja. Obwohl das Land wirtschaftlich nicht so stark ist. Es hat sich niemand vor sein Auto gestellt. Für einen Jungen ist es das größte Glück, dass sein bester Freund im selben Dorf wohnt und sie zusammen spielen können. Eine ältere Frau macht es glücklich, aus ihrem Bergdorf zum Stricken ins Tal zu kommen und gleichzeitig auf Schafe aufzupassen. Während des Gehens lässt sie die Stricknadeln klappern. Dass seine Mühle mit Fördermitteln restauriert wurde, ist für einen Müller das größtes Glück … Alle Antworten haben gemeinsam, dass Freunde, Familie, Dorfgemeinschaft, Glück im Job eine große Rolle spielen.

Entschuldigen Sie das Klischee, aber Sie und ihre Freundin – als Frauen, noch dazu blond, in dieser Region – war das ein Problem?
Nein, absolut gar nicht. Im Gegenteil. Alle waren sehr freundlich und zuvorkommend. Die Frauen sind sehr modern, die Männer hilfsbereit. Die Vorurteile, die es hierzulande gibt, kann ich nicht bestätigen.

War Ihr Besuch für die Menschen dort Glück?
Das glaube ich schon, ja. Sie waren hocherfreut und wir hörten oft: Danke, dass ihr das für unser Land macht. Ich habe eine multimediale Dokumentation darüber zusammengestellt, die ich am 12. April vorstellen werde.

Wie viel Glück bringen Sie mit nach Magdeburg?
Ganz viel! Das möchte ich an diesem Abend zeigen und für eine glückliche Auszeit bei den Besuchern sorgen.

Haben Sie Ihr persönliches Glück gefunden?
Das verrate ich bei der Showpremiere. Dann erzähle ich auch, welche Tauschgeschäfte wir machen konnten, angefangen von einem deutschen Bier … Also: Schön neugierig bleiben. (Fragen: Birgit Ahlert)


Reiselust in Albanien. Foto- und Videoshow. Mady Host auf der Suche nach dem Glück. Premiere: 12. April, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

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