Siegreich aufs Spiel gesetzt

Hans-Günther Pölitz, Heike Ronniger und Marion Bach im neuen Zwickmühlen-Programm „Aufs Spiel gesetzt“ (v.l.n.r.). Foto: Ulrike Löhr

Kann man beim Besuch eines neuen Programms in der „Magdeburger Zwickmühle“ eigentlich einen Fehler machen? Die Frage ist reine Polemik. Klare Antwort: Nein! Was Marion Bach, Heike Ronniger und Hans-Günther Pölitz mit ihrem jüngsten Dreierstück „Aufs Spiel gesetzt“ auf die Bühne bringen, ist Kabarett-Bundesliga. Ein munteres, leichtes Frühlingswerk versprach Hauptautor Pölitz im Vorfeld. Bei der Premiere am 2. April hat er gemeinsam mit seinen Kolleginnen das Versprechen eingelöst.

Das Themenspektrum ist breit. Es beginnt beim Klimawandel, der 30 Jahre zu spät käme. Anderenfalls hätte es in der DDR sicher Bananen gegeben und manchem wäre einiges erspart geblieben. So klimazipfelte es beispielsweise. Zu jeder Zeit kalauert es im Wechsel von Solo, Duett oder Trio auf der Bühne. Arzt und Bestatter bilden heute im Gesundheitsweisen eine Fahrgemeinschaft. Schließlich liefen draußen genügend Leute mit unentdecktem Hirntod herum. Und für solche plötzlichen Entdeckungen müsste man schließlich gerüstet sein. Vielleicht auch, weil Ursula von der Leyen mehr Kinder als funktionierende Panzer hat. Mit ihren sieben satirischen Liedern bis hin zu Anleihen von den Phudys überzeugen die drei – Hans-Günther Pölitz am Piano und die Damen mit besten Gesangseinlagen.

Mag durch Politik, Wirtschaft oder überhaupt durchs Leben eine Menge aufs Spiel gesetzt sein, mit einem Besuchsverzicht in der „Zwickmühle“ setzt man auf jeden Fall beste und anspruchsvolle Live-Unterhaltung aufs Spiel. Regisseur  Michael Rümmler hat ebenfalls ganze Arbeit geleistet. Im entsprechenden Moment erlebt man perfekte Übergänge, Worteinsätze und Spannungsaufbau. Die Premiere wird mit einer Leichtigkeit und Textsicherheit zelebriert. Das Ganze ist Ausdruck für humorvolle und darstellerische Professionalität – „Zwickmühlen“-Qualität eben. (tw) Spielplan unter: www.zwickmuehle.de

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