Machtmissbrauch? #MeToo auch in der Zwickmühle

Endlich! Magdeburg bekommt eine eigene #MeToo-Debatte. Es wäre verwunderlich, sollten weltweiter Machtmissbrauch und sexuelle Belästigung um die Ottostadt einen Bogen gemacht haben. Tatort – wie kann es anders sein – ist natürlich die Künstlerszene, Betroffene eine Schauspielerin, der Verdächtige offensichtlich ein grauhaariger älterer Herr, der seit Jahren an der Spitze eines Ensembles steht und maßgeblich Einfluss auf Besetzungen nimmt. Noch ist nicht genau bekannt, welcher Vergehen Marion Bach den Kabarettisten Hans-Günther Pölitz anklagt, aber am 6. September wird sie zum Auftakt der neuen Spielzeit die Katze aus dem Sack lassen. „Wolle was komme“ haben sich Bach und Pölitz auf die Fahne geschrieben und geben traditionell zum Saisonauftakt eine aktuelle politisch-satirische Konversation zum  Besten. Im Falle der #MeToo-Vorwürfe könnte Hans-Günther Pölitz das Nachsehen haben.

Der Bogen soll sich bis hin zu einer Diskussion über den „Genderwahnsinn“ spannen, verriet Pölitz im Vorfeld der Aufführung. Sinn und Unsinn und ulkige Blüten dieser Bewegung werden unter die satirische Lupe genommen. Beim Magdeburger Satiremeister Hans-Güther Pölitz darf man diesbezüglich scharfzüngige dialektische Wortgewächse erwarten. Der Nummern-Reigen wird durch manche gesellschaftliche Entwicklung tanzen. Europa wird als ein Stargast des Abends angekündigt. Und obwohl sich dieselbe in einem desolaten Zustand befindet, soll sie dem Bürger musikalisch aufspielen. Zum Abschluss der Sommerreisezeit zieht man auf der Bühne natürlich ein Fazit über das allgemeine Reiseverhalten und konstatiert, dass die Reiseziele weniger werden, obschon das Reisebüro Seehofer ständig neue sichere Reiseziele anbietet.

Auch der Fortschritt kommt nicht zum Stillstand und so hält die Digitalisierung ihre Bürger fest im Griff, zumindest mit deren Daten und steigenden Überwachungs- und Beeinflussungsmöglichkeiten. Schließlich macht sich Marion Bach einige Gedanken über die kabarettistische Tätigkeit und was das Metier bei allen gesellschaftlichen Wirkungen überhaupt noch bewirkt. Ein-, Aus- und Übersichten werden Marion Bach und Hans-Günther Pölitz in fast zwei Stunden Programm sicher ausreichend und unterhaltsam von der Bühne geben. Das neue Stück „Wolle was komme“ ist als Konversation mit Musik angekündigt. Auf Werke von Christian Bruhn, Arthur Seymour Sullivan, Georges Bizet, Peter Kreuder und andere sind eigene Textadaptionen entstanden, die solistisch oder im Duett das Programm bereichern. Noch proben beide Protagonisten unter der Regie von Rainer Otto, der neben Pölitz, Olaf Krimis und Thomas Müller auch eine Nummer zum Gesamtwerk beigetragen hat.


„Wolle was komme“ – Eine politisch-satirische Konversation mit Musik
Regie: Rainer Otto
Es spielen: Marion Bach & Hans-Günther Pölitz
Premiere ist am 6. September 2018
Weitere Aufführungstermine: 7., 8., 9., 11., 14. u. 15. September
Karten-Bestellung telefonisch: 0391-5414426
Weitere Infos und Spielplan unter www.zwickmuehle.de

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