Labyrinth der Metamorphosen

Galeristin Tatyana Nindel präsentiert Bilder von Armen Gasparyan, u.a. „Musikunterricht“. Foto: Anne König

Armen Gasparyan ist ein Maler, dessen Name im Kreise der Kunstexperten und Kunstsammler sehr gut bekannt ist. Er hat seine eigene Künstlersprache gefunden, indem er die Traditionen der klassischen Kunst mit der Suche nach neuen plastischen Formen kombiniert. Arbeiten von ihm befinden sich in Privatsammlungen in Deutschland, Holland, Finnland, USA und Russland. Eine Auswahl wird derzeit in Magdeburg gezeigt. Das genaue Anschauen der Malerei und Graphiken des St. Petersburgers Künstlers erinnert an eine Irrfahrt durch ein Labyrinth – von einem Bild zum anderen Bild, von einem Blatt zu anderem Blatt, von einer Gestalt zu anderer Gestalt, immer weiter vorwärts. Es ist aber auch gleichzeitig ein Blick (nach hinten) in die Vergangenheit: Das Kolorit seiner Bilder ähnelt der „Museumskunst“, seine Werke sind wie die Arbeiten der alten Meister, seine Gestalten sind aus damaliger Zeit, als die Schönheit noch als Prärogativ der Kunst galt. Könige, Hofnarren, Gesichter, Masken, Vögel, Hunde, Türme, Muscheln, Chamäleons, Blumen und Vogelnester, die aus Frauenköpfen wachsen... Gemäß des Künstlerwillens erleben sie geheime Metamorphosen, verflechten sich in einem kapriziösen Tanz, wachsen zusammen und verwandeln sich am Ende in fantastische Wesen. Der Ausgang ist irgendwo in der Nähe – der Sinn der Gestalten, Symbole, Allegorien, Zeichen, Gesten, die einem auf dem Weg begegnen, wird endgültig klar.

Wer durch das Labyrinth durchgeht, bleibt nicht mehr so, wie er war – das erworbene Wissen macht den Menschen besser. So ist es auch beim Kennenlernen eines Kunstwerkes. Genießen Sie diese Kunst, wagen Sie sich ins Labyrinth. Bis zum 25. März in der Kunstgalerie Fabra Ars in der Grünen Zitadelle, Breiter Weg 8a.

Die Ausstellung „Peregrinatio est vita“ mit Arbeiten von Armen Gasparyan ist zu sehen mittwochs bis sonntags, 11 bis18 Uhr. Eintritt frei.

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