Die böse Fee gibt niemals nach!?

Probenzeit bei der Schaubühne mit Regisseur Knut Müller-Ehrecke (r.). Premiere ist am 8. Dezember im AMO.

Dornröschen war ein schönes Kind, klug, neugierig und – verschlafen. Das Ensemble der Schaubühne erzählt das Märchen neu. Ein Probenbesuch.

Peggy, gibst du mir bitte mal ...?“ Weiter kommt die Fragende mit ihrem Satz nicht, da entgegnet ihr ein wirsches „Die böse Fee gibt hier niemandem irgendwas!”. Mit tiefer Stimme und funkelndem Blick hat sich Peggy Meinecke bereits fest in ihre Rolle eingefunden. Lachen ringsum. So böse kennt man die nette Blondine nicht. Aber konsequent! In jedem Jahr bekommt jedes Ensemblemitglied der Schaubühne einen anderen Part, einen anderen Charakter, eine andere Herausforderung im Bühnenstück, erklärt Regisseur Knut Müller-Ehrecke. Das formt die Darstellung und Darsteller, bringt sie schauspielerisch weiter, erfodert neue Facetten – und macht natürlich Spaß! Im vorigen Jahr, bei der Inszenierung des „singenden, klingenden Bäumchens“ war besagte Peggy der lustig-plaudernde Till, jetzt ist sie – nach diesem Szenenspiel leicht zu erraten – die böse Fee, die aus Zorn Dornröschens Tod will. Dass es stattdessen ein langer Schlaf wird, liegt an der lieben Fee (Ulrike Bauer), die im Stück ihre Gegenspielerin wird. Bereits bei der Probe umkreisen sie sich lauernd, bieten sich Wortgefechte und sogar ein beeindruckendes Gesangsbattle. Auch wenn noch nicht jede Silbe am richtigen Ton sitzt. Daran wird täglich geprobt. Privat ebenso wie mit Gesangslehrerin Kirstin Ehrecke. Zwischen harmonischer Ballade und Stakkato. Die musikalischen Herausforderungen liegen hoch. Für jeden. Doch Gesang ist gesetzt! „Das Publikum mag es mit Musik“, erklärt der Regisseur, „vor allem, wenn alle gemeinsam singen können – auf und vor der Bühne.“ Für die Darsteller ist es immer besonders schön, wenn die Kinder im Saal leidenschaftlich einstimmen. Gemeinsames gehört zur Weihnachtszeit, erst recht in einer Märchenaufführung.

Als weitere Herausforderung stellt sich Schaubühne zudem, in jeder Inszenierung etwas Neues zu bieten. Diesmal sind Eleven der Theaterballettschule zu erleben.

Während der Regisseur mit dem Spindelchen dessen Gesangseinlage probt („Du bist der Star!  Koste das aus!“), übt die Königin im Brokatkleid den edlen Tanz. Es ist die Kräuterfrau vom Vorjahr, Kerstin Liebe. Neben ihr der König (Edgar Ziegler) trägt Jeans. „Einige Kostüme brauchen Übung“, klärt Liebe, die gleichzeitig für die Ausstattung verantwortlich zeichnet. Noch wird an der finalen Gestaltung der bösen Fee geknobelt. Kurze Haare? Oder lange? Welche Farbe? Und wie zaubert sie die Getränkeflaschen aus dem Ärmel? Ach, das soll noch ein Geheimnis bleiben! Bis zum 8. Dezember, wenn es heißt: „Vorhang auf für Dornröschen!“.

Aufführungen gibt es am 8. Dezember um 9 und 11.30 Uhr, am  9. Dezember um 13.30 und 16 Uhr sowie am 10. Dezember um 10 und 13.30 Uhr jewels im AMO-Kulturhaus. Karten im Vorverkauf und unter www.schaubuehne-magdeburg.de

Magdeburg Kompakt verlost für die Aufführung am Sonntag um 13.30 Uhr 3 x 2 Freikarten. Interessenten schreiben eine Mail an: Gewinne@magdeburg-kompakt.de . Einsendeschluss ist der 30. November. Rechtsweg ausgeschlossen.

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