Wie sich die Stadtsparkasse dem Wandel stellt

Daniela Raasch, Anika Stiehlau und Andreas Strickrodt von der Stadtsparkassen-Geschäftsstelle Süd in der Arnold-Zweig-Straße. Foto: Peter Gercke

Leben ist Wandel und der macht vor keinem Halt. Als sich 1990 die Stadtsparkasse Magdeburg den Bedingungen der Währungsunion stellen musste, änderte sich nicht nur das Aussehen von Geldscheinen und Münzen. Von einst 40 Filialen zur DDR-Zeit blieben in den 1990er Jahren 30 modernisierte übrig. Später kamen die Euro-Umstellung und weitere digitale Prozesse und natürlich das Online-Banking dazu. Die Welt des Internets und die wachsende Nutzung von Finanzdienstleistungen per Rechner, Tablet oder Smartphones haben der Stadtsparkasse weitere Veränderungen abverlangt. Geschäftsstellen mussten zusammengelegt und neu ausgerichtet werden. Zehn Kundencenter und 17 sogenannte SB-Punkte hält das kommunale Geldinstitut aktuell vor.

Aber es sind nicht nur die Räume und die Technik, die an moderne Gegebenheiten angepasst werden mussten. Daniela Raasch, die Leiterin der Geschäftsstelle Süd in der Arnold-Zweig-Straße sagt: „Wir sind Bestandteil des öffentlichen Lebens und nicht nur einfach ein Haus, mit dem man seine finanziellen Dinge erledigen kann.“ So hat das Team der Geschäftsstelle einen „Nachbarschaftstisch“ eingerichtet und organisiert in Zusammenarbeit mit anderen Partnern Informationsveranstaltungen. Sicherheit rund ums Haus, Gesundheitsinformationen oder Erste Hilfe für Kinder – mit solchen Angeboten leisten die Mitarbeiter der Sparkasse hier Kiez-Kultur und Treff-Möglichkeiten. In der Vorweihnachtszeit wird es passend zur Zeit beispielsweise ein Advents-Basteln geben. Schließlich ist die Geschäftsstelle ein Anlaufpunkt für rund 30.000 Kunden aus den Wohngebieten Reform, Hopfengarten und der Leipziger Straße.

Kundenberater Andreas Strickrodt erklärt das Konzept „Kontaktprofi“ in der Geschäftstelle. Speziell ausgebildete Sparkassen-Mitarbeiter stehen als Ansprechpartner für jedes Anliegen zur Verfügung. Ob es Probleme am Automaten gibt, Termine vereinbart werden müssen. In der Geschäftsstelle herrscht jetzt eine offene Atmosphäre. Das heißt, niemand sitzt hinter irgendwelchen Glastüren. Nur für Kunden- und Beratungsgespräche, die natürlich Diskretion erfordern, kann man sich mit Kundenbetreuern in eines Beratungsbüros zurückziehen. Die tragen übrigens alle Magdeburg typische Namen und heißen beispielsweise „Otto-Zimmer“, „Puppentheater-Zimmer“ oder „Dom-Zimmer“.

„Neu ist auch der Service, die Welt des Online-Bankings mit Hilfe und unter Anleitung eines Kundenberaters zu absolvieren“, erklärt Sparkassenfachwirtin Anika Stiehlau. In der Vergangenheit standen vor allem ältere Menschen oft hilflos vor der Virtualität und kamen mit Begriffen und Menüs einer Internetseite nicht zurecht. Das können sie sich heute alles in der Geschäftsstelle zeigen lassen. „Wir helfen bei der Erstanmeldung im Online-Banking, bei der Freischaltung von Kreditkarten im S-ID-Check, zeigen und erklären, wie alles funktioniert.“, sagt Anika Stiehlau. Ängste und Bedenken vor der digitalen Technik wollen sie nehmen und ihre Kunden jeden Alters ertüchtigen, mit den technischen Angeboten souverän umgehen zu können. Schließlich ersparen Online-Überweisungen und Kontenkontrolle am Rechner manchen Weg zur Geschäftsstelle. Gerade mit zunehmendem Lebensalter kann die Mobilität eingeschränkt sein. Wer dann seine Verpflichtungen und Wünsche selbst online lösen kann, erhält sich Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Vor 30 Jahren waren noch fast alle privaten Geldangelegenheiten mit einem Gang zur Sparkasse verbunden. Heute ist man weder auf Öffnungszeiten noch auf Vordrucke angewiesen. Und wenn man doch Fragen oder Probleme lösen muss, sind dennoch Ansprechpartner in den Geschäftsstellen oder über die Service-Hotline da, die sich den Anliegen annehmen. (tw)

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