Sieht aus wie bei Oma, schmeckt wie bei Oma!

(Werbung) | Familie als Markenbotschafter: Die Suppenköniginnen Josefine und Julia Mandelkow werben bei ihren „Audienzen” für Produkte aus dem altmärkischenn Kläden.

Erfolgsgeschichten können nur Menschen schreiben. Menschen, die Visionen und den Mut haben, neues zu wagen. Einer dieser Menschen ist Antje Mandelkow, die im altmärkischen Ort Kläden vor zehn Jahren unternehmerisches Neuland betrat und ihre damals gegründete Suppenmanufaktur auf den heutigen Erfolgskurs brachte. Grundzutat bei diesem Erfolgsrezept war neben Unternehmergeist und Hartnäckigkeit die Altmärker Hochzeitssuppe. Wohl ein jeder kennt diese Spezialität, die neben vielen regionalen Gerichten einfach auf jede Festtafel gehört.

Antje Mandelkow stellte alle Zweifler in den Schatten und brachte ihre Suppenmanufaktur auf unternehmerischen Erfolgskurs.

Als das Landrestaurant kurz vor dem Ruin stand, reifte in der Powerfrau Antje eine neue Idee, um die Zukunft der Familie – inzwischen kam Tochter Emmelie zur Welt – zu sichern. Mit einigen Gläsern dieser eingekochten und schmackhaften Suppe machte sie sich auf den Weg nach Stendal, um hier in einem Edeka-Markt einen Partner für den Verkauf ihrer Suppen-Konserve zu finden. Und sie fand beim Marktleiter ein offenes Ohr. Edeka will Zeichen setzen und bringt immer mehr regionale Produkte in die Warenträger. Vor der Verkostung zitterten Antje Mandelkow vor Aufregung die Knie. Doch der Edeka-Chef war von der Qualität und dem Geschmack sofort begeistert. Dann kam die Frage, wieviel Konserven sie von der Suppe produzieren könne. Als couragierte Frau holte sie tief Luft und setzt alles auf eine Karte: 5.000 Stück. Womit sie wahrscheinlich nicht gerechnet hatte, war das Zustandekommen des Deals. Jetzt war ihre Kreativität und Durchsetzungsvermögen gefragt. Innerhalb einer Woche mussten sämtliche Genehmigungen zu Fabrikation eingeholt und der EAN-Codes für die Verpackung beantragt werden. Auch das Siegel des Hygieneinstituts, der Grüne Punkt und das notwendige Equipment zur Konservierung wurden benötigt. Auf einer Fachmesse erwarb sie einen gebrauchten Autoklav zur Lebensmittel-Konservierung. Antje Mandelkow bekam den Auftrag und belieferte mit anfänglich 48 Gläsern den Markt in Stendal. Ihr nächster Schritt war nun, ein Geldinstitut zu finden, das ihre unternehmerischen Pläne finanziell mit unterstützte. Doch beim ersten Haus am Platze erhielt sie eine Abfuhr. Zu hoch der Kreditwunsch, zu waghalsig ihre Unternehmung und ohne Fundament ihre Firmenidee. Keine Zukunft, so die Banker und sie verweigerten den Kreditantrag.

Was die „Herren des Geldes” nicht ahnten, war das Durchsetzungsvermögen der quirligen Frau. Mit Hilfe der Familie setzte Antje Mandelkow alle Signale auf Erfolg und baute die Küche der Gaststätte in Kläden zur Suppenmanufaktur um. Ein großer Werbefeldzug für ihre Produkte begann. Um neue Kunden zu gewinnen, fuhr sie mit ihren Kindern an sieben Tagen die Woche zu den verschiedensten Veranstaltungen. Keine Autohauseröffnung, kein Dorf- und Schützenfest, kein Jahrmarkt ohne „Kelles Hochzeitssuppe”. Die zum Teil kostenlosen Verkostungen trafen die Geschmacksnerven der künftigen Konsumenten. Mit ihrer Taktik – heute würde man dies als „Guerilla-Marketing” bezeichnen – schaffte sie eine steigende Nachfrage. Andere Lebensmittelhändler wurden auf das Produkt aufmerksam und nahmen die Suppe in das Sortiment auf. Die ZDF-Fernsehvolontärin Jaqueline Piwon bekam bei einer Recherche in der Altmark Wind von der Powerfrau und drehte eine fast 10-minütige Reportage. Das Filmporträt im Sendeformat „Länderspiegel” war wie ein Paukenschlag. Die Altmärker Hochzeitssuppe in Gläsern war plötzlich der Renner in den Verkaufsregalen. Die ganze Familie stand in der Küche und war mit der Fabrikation von anfänglich 400 Litern beschäftigt. Heute füllt die Suppenmanufaktur bis zu 3.000 Liter der begehrten Suppe täglich ab. Für die Vermarktung war die Geschäftsfrau jährlich bis zu 80.000 Kilometer unterwegs. Beharrlichkeit und Qualität setzten sich durch. Das Geheimnis hinter der Suppe sind nicht nur die bodenständigen Menschen, sondern auch die Ingredienzien. Frische Zutaten aus der Region, die 18-mal in die Hand genommen werden, bürgen für die hohe Qualität. Bestes Hühnerfleisch, Spargel, selbstverarbeitetes Fleisch für die Klößchen und der in eigener Produktion hergestellte Eierstich, kombiniert mit einer schmackhaften Brühe geben der Hochzeitssuppe den einzigartigen Geschmack. Quer durch das Bundesgebiet und sämtliche Lebensmittelmärkte ist die Klädener Spezialität zu finden.

Dienstälteste Mitarbeiterin ist Renate Franke, die jedem Produkt mit ihrer Arbeit eine persönliche Note verpasst. Fotos: Kelles Suppenmanufaktur

Doch der Fortschritt braucht immer Nachschlag: neue Produkte mussten folgen. Und so gingen weitere Dosenprodukte wie Erbsensuppe, Hühnerfrikasse oder die Rinderrouladen in Produktion. Suppen-Schlager ist auch die „NVA-Feldsuppe”. Gelbe Erbsen, Fleisch und frisches Gemüse. Aus diesen Zutaten kocht das Team um Antje Mandelkow den Erfolg. Die Erbsen weichen wie früher ein, gekocht wird ohne Ersatzstoffe. Das schmeckt Mann (und auch Frau), welcher mal gedient hat. Selbst Sternekoch Kolja Kleeberg kommentierte die Verkostung der Suppe bei einem Besuch mit den Worten: „Sieht aus wie bei Oma, schmeckt wie bei Oma."

Heute arbeiten in Kelles Suppenmanufaktur 28 Frauen und Männer. Die Hälfte von ihnen mit gesundheitlichem Handicap, zwei sitzen im Rollstuhl. Für ihr Engagement bei Menschen mit Behinderung erhielt die Chefin der Suppenmanufaktur mehrfach Auszeichnungen. Produziert werden die zahlreichen Produkte des Familienbetriebes „wie zu Omas Zeiten“. Das eingeschworene Team um Antje Mandelkow fertigt die Konserven nach althergebrachten, regionalen altmärkischen Familienrezepten. Damit heben sich die hochwertig und handgefertigten Produkte in Zeiten industrieller Massenware wohltuend aus der Masse heraus. Außerdem kommen nur Produkte ohne Konservierungsstoffe, künstliche Aromen, Geschmacksverstärker und künstliche Farbstoffe in die Dosen und Gläser.

Älteste Mitarbeiterin im Team ist Oma Renate Franke, die jede Konserve per Hand mit den Etiketten beklebt. Als Markenbotschafterin schlüpfen die Töchter gerne in aufwändig gestaltete Kostüme und werben als „Suppenköniginnen” für die Produkte. Tochter Jennifer steht mittlerweile mit oben in der Firmenhirachie und managt mit ihrer Mutter das Familienunternehmen. Königin-Mutter Antje rauscht täglich über die Autobahnen und rührt die Werbetrommel für die Klädener Spezialitäten. Seit zwei Jahren können Gäste im eigenen Werksverkauf die Produkte erwerben. Ein alter Dorfkonsum wurde umgebaut und Mitarbeiterinnen bieten neben den Konserven auch Speisen und Getränke an. Zusätzlich kann man die Produkte auch über das Internet (www.kelles-onlineshop.de) ordern. Und wenn auch Sie einmal durch die Lebensmittelmärkte streifen, können Sie getrost zu den Kelle-Produkten greifen. Besser kann man es selber nicht kochen. Ronald Floum

 

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