Reise in die Geschichte von Radio & Co.

Es ist einzig in seiner Art im Land, das Rundfunkmuseum in Werben in der Altmark. Der Rundfunkmechaniker Rüdiger Haase hat sich damit einen Traum erfüllt. Als er mit fast 70 Jahren in Rente ging, wurde die Werkshalle der ehemaligen Brillenfabrik in der Räbelschen Straße verkauft. Der gebürtige Werbener nutzte die Gelegenheit, erwarb das Objekt, das endlich ausreichend Platz bot für seine Sammlerstücke. Die hat er sein Leben lang bereits zusammengetragen – und anderenorts gelagert, vor allem in seinem ehemaligen Geschäft in Seehausen. Er hat die Werkshalle entrümpelt und instandgesetzt, das Umfeld aufgehübscht  und dann im September 2016 passend zum Tag des offenen Denkmals als Museum eröffnet. Alle Exponate haben Schildchen bekommen, auf denen Baujahr und Informationen vermerkt sind. Schnell kommt man darüber ins Gespräch, erzählt der 72-Jährige. Besucher reisen aus dem ganzen Land an, weil es bei Rüdiger Haase Exponate gibt, die sonst nirgendwo mehr zu finden sind. Das älteste Stück ist aus dem Jahr 1929.

Rüdiger Haase hat sein eigenes Museum eröffnet. Ältestes Exponat ist ein Radio von 1929.

Damals, so erklärt Rüdiger Haase, hatten Radios noch keine Lautsprecher. Stattdessen wurden an den Seiten Kopfhörer angebracht. Es ist von einem Besucher zunächst als Leihgabe gestiftet worden. Heute sagt der, einen besseren Platz als im Museum von Rüdiger Haase könne er sich nicht vorstellen. Der Werbener hegt und pflegt die Geräte. Er hat Freude daran, sie wieder funktionsfähig zu machen. Er repariert alles, was machbar ist und wofür es noch Ersatzteile gibt. Einige wenige sind als reine Schmuckstücke erhalten. Es gibt Radios, Fernsehgeräte, sogar Grammophone. Aber auch alte Fotoapparate, Kassettenspielgeräte und andere Technik.

Geöffnet hat das Rundfunkmuseum ab 1. Mai bis zum Oktober. Es kann nach telefonischer Vereinbarung besichtigt werden (0173-6350593) oder wenn Rüdiger Haase dort ist – also fast täglich. Auch am Tag des offenen Denkmals beteiligt er sich wieder. Dann gibt es eine Hofparty mit Bier, Kaffee, Kuchen und dem Männerchor, dem er angehört. Informationen im Internet bei facebook/rundfunkmuseum in werben-elbe. (ab)

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