News im Galopp

Ohne moderne Medien brauchte vor 400 Jahren die Nachricht aus Magdeburg sechs Tage nach Wien, „am Montag / gleich umb Mittagzeit“, am 26. Mai 1631. Kuriere auf Pferden brachten die Nachricht in die Redaktionen an der Donau. Die Zeitung „Neu-ankommender Currier Auß Wienn“ meldete der Welt, dass „die weitberübmte feste Statt Magdenburg / welche biß dahen noch ein Jungfraw ist gewesen / den 20. dises umb 10. Uhr Vormittag / mit Sturm erobert“ worden sei. Näheres habe noch am Donnerstagabend „ein aigner Currier von Ihr Excellens Herrn General Tylli“ gebracht: Die Bürger selbst hätten die eroberte Stadt in Brand gesteckt und seien dann nebst ihren Soldaten „niedergehawet“ worden. Diese Meldung vom Gewaltexzess der kaiserlichen Truppen in der Elbestadt verbreitete sich in Windeseile in 19 weiteren Zeitungen, 41 illustrierten Flugblättern und 205 Pamphleten in ganz Europa. Das gedruckte Wort war eine solide Infrastruktur der Kommunikation.

Anfangs als „Wöchentliche Zeitungen“ Zeitung gegründet (rechts eine Abbildung vom 20: Juni 1626) traf die „Magdeburgische Zeitung“ den Nerv der Zeit. Sie war die älteste deutschsprachige Zeitung und erschien 1664 (Abbildungen ganz rechts von 1717) bis 1944 ununterbrochen in Magdeburg.     Reproduktionen: Stadtarchiv Magdeburg

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