Mit Rad und Tat für Magdeburg

Kathrin Natho - Kandidatin Bündnis 90/Die Grünen

Sie kandidiere bei der Kommunalwahl, weil sie gerne in Magdeburg lebe und wolle, dass das Schöne der Stadt erhalten bleibt und ausgebaut wird. So kann man es auf der Internetpräsenz des Kreisverbands Magdeburg Bündnis 90/Die Grünen für den Wahlbereich 04 – Stadtfeld Ost nachlesen. Kathrin Natho steht hier auf dem Listenplatz 1 und auf die Frage, was für sie das Schöne an Magdeburg sei, antwortet sie, ohne zu zögern: die vielen Grünflächen. „Magdeburg ist eine Stadt, die aufgrund des Grüns absolut lebenswert ist“, meint die junge Frau, die als Mitarbeiterin im Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland für den Fachbereich Umwelt und Entwicklung tätig ist. Nicht nur für Naturliebhaber oder Sportenthusiasten ist das sehr reizvoll, vor allem Familien profitieren von den zahlreichen Erholungsmöglichkeiten im Grünen.

In der Lausitz geboren, für das Studium der Friedens- und Konfliktforschung zunächst nach Erfurt und später nach Magdeburg gezogen, gibt Kathrin Natho zu, dass es einen zweiten Blick brauchte, um die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt lieb zu gewinnen. „Aber inzwischen kann ich mir nicht vorstellen, in einer anderen Stadt zu wohnen. Magdeburg hat so viel zu bieten – von den bekannten Sehenswürdigkeiten bis hin zu kulturellen Veranstaltungen, deren Bekanntheit noch nicht über die Stadtgrenzen hinausgewachsen sind. Und Magdeburg hat großes Potenzial“, sagt die 31-Jährige. Um dieses auszuschöpfen, könne man sich nicht auf dem bislang Erreichten ausruhen. „Wenn es um Umwelt- und Naturschutz geht, gibt es so viele Bereiche, die ineinandergreifen. Beispielsweise die Bebauung städtischer Flächen … Im Gegensatz zu anderen Städten leidet Magdeburg nicht an Wohnungsmangel. Es gibt vorhandene Substanz, die zur Bebauung genutzt werden kann. Grünflächen für Projekte zu opfern, ließe sich verhindern. Und Flächen, die brach liegen, müssen auch nicht zwingend bebaut werden. An manchen Stellen wäre es sinnvoller, Spielwiesen zu installieren oder Trassen für Wildwiesen zu schaffen.“

Bündnis 90/Die Grünen setzt sich auch in Magdeburg für den Erhalt und die Entwicklung naturnaher Flächen als Erholungsraum für Menschen und als Lebensräume wildlebender Tiere und Pflanzen ein. Die Partei verfolgt hier einen integralen Ansatz. Und die Stadtentwicklungspolitik spielt dabei eben eine wesentliche Rolle, denn mit den städtebaulichen Entscheidungen werden Verkehrsbeziehungen erzeugt, die die Umwelt belasten. Eine gezielte Ansiedlungspolitik und Funktionsmischung – im Sinne einer Stadt der kurzen Wege, aber auch durch die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs, des Rad- und Fußverkehrs bei gleichzeitiger Reduktion des motorisierten Individualverkehrs sowie durch begleitendes Straßengrün – kann diese Belastung verringern.

„Magdeburg ist die perfekte Rad-Stadt“, so Kathrin Natho. „Es ist flach, die Wege sind verhältnismäßig kurz. Nur sind diese Wege nicht immer geeignet – wie beispielsweise Straßen in Stadtfeld Ost.“ Insgesamt müsse noch viel für den Radverkehr in Magdeburg getan werden. Eine Person, die als Radverkehrsbeauftragte die Geschäfte der Arbeitsgruppe Radverkehr führt, die Planungen zum Fahrradverkehr koordiniert, bei allen Straßenbauten die Belange des Radverkehrs überprüft und Kampagnen zur Förderung des Radverkehrs organisiert, ist für die Partei daher ein wichtiger Punkt. „Wenn die Infrastruktur passt – gute, sichere Wege –, sind die Menschen eher bereit, auf das Auto zu verzichten und stattdessen mit dem Fahrrad zu fahren“, meint Kathrin Natho. „Das gleiche gilt auch für den öffentlichen Personennahverkehr. Dieser muss attraktiver werden. Bestehende Straßenbahnhaltestellen müssen barrierefrei ausgebaut werden, Azubis und Schüler sollten Bus und Straßenbahn kostenfrei nutzen können. Generell die Preisgestaltung muss man überdenken. In vielen anderen Städten gibt es interessante Modelle, von denen man sich etwas abschauen könnte“, erzählt die 31-Jährige und erwähnt das 365-Euro-Ti-cket, mit dem die Bewohner Wiens den ÖPNV ein ganzes Jahr nutzen können – ein Euro pro Tag. „Das ist nur ein Beispiel, über das man zumindest diskutieren könnte“, sagt Kathrin Natho und ergänzt: „Noch ein Grund zu kandidieren: Der Frauenanteil im Stadtrat muss erhöht und die Debattenkultur muss deutlich verbessert werden.“ (th)

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