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276.700 Familien mit 408.800 Kindern haben 2017 in Sachsen-Anhalt gelebt – das teilte das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt in einer Veröffentlichung von Mitte Mai mit. Das waren 86.600 (24 Prozent) Familien weniger als noch vor zehn Jahren. Auch die Formen des familialen Zusammenlebens haben sich den Ergebnissen des Mikrozensus zufolge verändert. Es sei ein Rückgang der traditionellen Eltern-Kind-Gemeinschaft (Ehepaar mit einem oder mehreren Kindern) zu verzeichnen – deren absolute Zahl habe sich im vergangenen Jahrzehnt um 37 Prozent verringert. Dagegen konnte laut Statistischem Landesamt für Lebensgemeinschaften mit Kindern zwischen 2007 und 2017 ein Zuwachs um 20 Prozent verzeichnet werden, während sich die Zahl der Alleinerziehenden um 14 Prozent reduziert hat. Die durchschnittliche Familiengröße für das Jahr 2017 lag dem Statistischen Landesamt zufolge in Sachsen-Anhalt bei 3,19 Personen mit durchschnittlich 1,48 Kindern in der Familie. In 62 Prozent der Familien lebte nur ein Kind im Haushalt. In jeder dritten Familie wuchsen Kinder mit einem Bruder oder einer Schwester auf, etwa jede zwölfte Familie hatte drei und mehr Kinder im eigenen Haushalt zu betreuen.

Auch für Magdeburg lässt sich dieser Trend festhalten – siehe obere Grafik. Nach Angaben des Statistischen Jahrbuchs 2018 der Landeshauptstadt sind von den 137.300 Gesamthaushalten Magdeburgs 73.800 Ein-Personen-Haushalte (Angabe für das Jahr 2017). Zehn Jahre zuvor waren es noch 60.000 Ein-Personen-Haushalte. Die Zahl der Zwei-Personen-Haushalte ist zwischen 2007 und 2017 ebenfalls angestiegen – wenn auch nur leicht: von 41.200 auf 42.200. Ein Rückgang ist bei den Drei-Personen-Haushalten von 15.400 (2007) auf 12.100 (2017) sowie bei den Haushalten mit vier und mehr Personen von 9.600 (2007) auf 9.200 (2017) zu verzeichnen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße ist in Magdeburg im vergangenen Jahrzehnt von 1,82 auf 1,71 gesunken. Unter den Stadtteilen haben Prester mit durchschnittlich 2,3 Personen, Alt Olvenstedt mit durchschnittlich 2,23 Personen und Berliner Chaussee sowie Barleber See mit durchschnittlich 2,2 Personen die größte Haushaltsgröße. In der Altstadt (durchschnittlich 1,51 Personen), auf dem Werder (1,62), in Bu-ckau und Stadtfeld Ost (beide 1,67), in Sudenburg (1,68) und Stadtfeld West (1,74) ist die durchschnittliche Haushaltsgröße um einiges geringer.

 

Gemessen an der Einwohnerzahl (Stand 31.12.2017: 241.769) ist laut Statistischem Jahrbuch die Zahl der ledigen, in Magdeburg lebenden Personen deutlich gestiegen. Während sie 1997 noch bei 90.029 und 2007 bei 93.186 lag, waren es 2017 109.217 ledige Bürger – ein Anteil von 45,2 Prozent an der Gesamteinwohnerzahl gegenüber von 36,7 Prozent 1997. Die Zahl der verheirateten Personen ist hingegen zurückgegangen: von 117.112 im Jahr 1997, auf 97.746 im Jahr 2007 und 90.326 Ende 2017. Während die Verheirateten vor etwa 20 Jahren einen Anteil von 47,7 Prozent an der Magdeburger Gesamtbevölkerung ausmachten, waren es im Dezember 2017 nur noch 37,4 Prozent.

Auch die Zahl der Geburten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Während sie Ende der 1990er bis Mitte der 2000er unter 1.900 Geburten pro Jahr lag, ist sie seit 2007 wieder auf mehr als 2.000 angestiegen. Mitte der 1980er Jahre wurden für Magdeburg die meisten Geburten verzeichnet. Im Spitzenjahr 1989 erblickten in der Landeshauptstadt 4.371 Babys das Licht der Welt, wohingegen es 2002 nur 1.626 Babys waren – so wenig wie zuletzt vor dem Zweiten Weltkrieg. Während bis Ende der 1950er Jahre mehr Mädchen als Jungen geboren wurden, kamen seit Anfang der 1960er Jahre mehr Magdeburger Jungen als Mädchen zur Welt. 1940 beispielsweise wurden 432 mehr Mädchen geboren, 1950 330 und 1960 noch 126. 1961 waren die Jungs mit 17 in der Überzahl. 1989 kamen in Magdeburg 1.983 Mädchen und 2.388 Jungs zur Welt – ein männlicher Überschuss von 405. Bis heute hält dieser Trend an, lediglich im Jahr 2009 wurden mehr Mädchen (1.017) als Jungen (997) geboren.

Die zeitweise niedrige Geburtenrate – als einer von zahlreichen Faktoren – macht sich auch in der Altersdurchschnitt-Statistik bemerkbar (siehe untere Grafik). 1975 war die Magdeburger Bevölkerung nach Angaben des Statistischen Jahrbuchs 2018 im Durchschnitt 37,5 Jahre alt, bei einer Gesamtbevölkerung von 277.656 Einwohnern. Zwei Dekaden später lag der Altersdurchschnitt bei 41,1 Jahren (Einwohner: 257.656), 2005 bereits bei 44,9 Jahren (Einwohner: 229.126) und 2015 schließlich bei 45,1 Jahren (Einwohner: 235.723). (th)

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