Lebendige Partnerstadt

Blick auf Braunschweiger Schlossplatz. Neben dem Residenzschloss befinden sich die „Schloss-Arkaden“ mit 150 Geschäften und Restaurants. Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Daniel Möller

Etwa 100 Kilometer trennen Magdeburg und Braunschweig – zwei ähnlich große Städte mit unterschiedlicher Entwicklung. Die eine in Sachsen-Anhalt, etwas mehr als 235.000 Einwohner, die andere in Niedersachsen, etwas mehr als 250.000 Einwohner. Miteinander verbunden waren die beiden Städte bereits vor der Wende aufgrund der Städtepartnerschaft, die vor 30 Jahren – am 8. Dezember 1987 – geschlossen wurde. Die Einwohnerzahl, die räumliche Nähe und die Partnerschaft sind Grund genug für Magdeburg Kompakt, einen Blick auf die Einzelhandelssituation und das Innenstadtleben in Braunschweig zu werfen.
Nach Angaben der Braunschweig Stadtmarketing GmbH haben sich im Zentrum der Löwenstadt mehr als 500 Einzelhändler angesiedelt. 2015 waren 3.605 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in der Innenstadt angestellt, darunter 1.030 Beschäftigte im Segment Bekleidung, Textilien, Schuhe und Lederwaren. Zur Größe der Einzelhandelsfläche liegen Zahlen einer Erhebung von Comfort Research & Consulting und der GfK GeoMarketing GmbH für den Zeitraum 2012 bis 2015 vor. „Laut dieser Erhebung lag 2015 die Größe der Einzelhandelsfläche in der Innenstadt bei 189.700 Quadratmetern. Die Einzelhandelsverkaufsfläche insgesamt lag bei 579.200 Quadratmetern, damit befinden sich 32,8 Prozent der gesamten Einzelhandelsverkaufsfläche in der Innenstadt. Zum Vergleich: In vergleichbaren Städten mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern liegt der Wert bei 24,8 Prozent“, so Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH.
Auch das Thema Umsatz fand in der Erhebung Beachtung. Demnach wurde 2015 im gesamtstädtischen Einzelhandel ein Umsatz von 1.898 Millionen Euro erwirtschaftet, davon in der Innenstadt anteilig 738 Millionen Euro. Damit liegt der Einzelhandelsumsatz in der Innenstadt bei 38,9 Prozent, das sind 11,2 Prozentpunkte mehr als der Referenzwert in vergleichbaren Städten (27,7 Prozent) und verdeutlicht nach Ansicht des Geschäftsführers die Attraktivität der Innenstadt. Obwohl der Innenstadtumsatz zwischen 2012 und 2015 von 758 Millionen Euro auf 738 Millionen Euro zurückgegangen ist, zeigt die gesamtstädtische Betrachtung, dass der Umsatz in der Innenstadt prozentual um 1,3 Prozent gewachsen ist.
Nach wie vor entwickle sich der Einzelhandel stabil. „Natürlich mit den üblichen Struktureffekten“, so Gerold Leppa. „Die Tendenz geht zu größeren Betrieben und zur Filialisierung, traditionelle kleine eigentümergeführte Fachgeschäfte werden vereinzelt aufgegeben. Erkennbar ist aber, dass neue eigentümergeführte Geschäfte mit attraktiven Konzepten und Sortimenten öffnen. Andererseits gibt es neue Formen des Einzelhandels, etwa Mischungen aus Atelier und Kreativschmiede, junge Start-ups, die sich mit einzelhandelsähnlichen Angeboten selbständig machen.“ Zudem sei zu beobachten, dass Einzelhandelsflächen mit Gastronomiebetrieben nachbesetzt werden.
Um die Attraktivität des Zentrums zu erhalten bzw. auszubauen, arbeitet die Braunschweig Stadtmarketing GmbH eng mit dem Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) zusammen, in dem rund 200 Kaufleute, Unternehmer, Dienstleister und Gas-tronomen der Innenstadt organisiert sind. Gemeinsam mit dem AAI werden Maßnahmen zur regionalen und überregionalen Bewerbung der Braunschweiger Innenstadt erarbeitet und umgesetzt, zum Beispiel durch erlebnisorientierte Veranstaltungsprogramme mit verkaufsoffenen Sonntagen. Zudem können sich die Unternehmen kostenlos im digitalen Einkaufsführer registrieren lassen, der online und mobil über die Braunschweig App abrufbar ist.
„Braunschweigs Innenstadt wird von den Einheimischen, den Besuchern aus der Region wie auch von unseren touristischen Gästen als lebendige und attraktive Einkaufsstadt wahrgenommen“, ist sich Gerold Leppa sicher. Denn regelmäßig führt die Braunschweig Stadtmarketing GmbH Frequenzmessungen in der Stadt durch, um die Besucherströme zu erfassen. „Die Ergebnisse sind auf konstant hohem Niveau, auch zeigen die Zahlen, dass die Innenstadtbesucherinnen und -besucher sowohl das Angebot der Schloss-Arkaden nutzen als auch die Geschäfte in den anderen Teilen der Innenstadt besuchen. Durch die Ansiedlung der Schloss-Arkaden im Zentrum und den damit verbundenen Umbaumaßnahmen in der Innenstadt konnte die Einkaufsstadt ihre Attraktivität ausbauen und ihre überregionale Strahlkraft nochmals steigern.“ Die Veränderungen in der Innenstadt werden in der Citymarketingkampagne „Ist schön. Wird schön.“ dargestellt.

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