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Ein wenig zugespitzt könnte man behaupten, die derzeitige Situation Sudenburgs erinnert an die vor einigen hundert Jahren. Die Siedlung in unmittelbarer Nähe zu Magdeburg, aber irgendwie doch nicht ganz dazugehörend – früher bedingt durch die Selbstständigkeit der Stadt, heute bedingt durch die Baustelle Südring/Halberstädter Straße und die daraus resultierende Verkehrssituation. Aber zu behaupten, Sudenburg sei vom Rest der Stadt getrennt, wäre eine Übertreibung. Autofahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs müssen Umwege in Kauf nehmen. Und auch für die Gewerbetreibenden in der Halberstädter Straße sind dies problematische Zeiten. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe haben daher nach Absprache mit der IG Sudenburg Wegweiser aufgestellt, um deutlicher zu machen, wie Fußgänger die Baustelle umgehen können und wo sich welche Geschäfte befinden.
Und ein Ende dieses Zustands ist auch in Sicht. Zumindest was den Neubau des Gleisvierecks betrifft. Bis April soll ein Großteil der Bauarbeiten am Kreuz Halberstädter Straße und Südring abgeschlossen sein, sodass die Straßenbahnen von und nach Sudenburg wieder auf direktem Weg verkehren können. Und auch die Straße soll dann – zunächst einspurig – befahrbar sein. „Dabei spielt die Tunnelbaustelle am Hauptbahnhof ebenso eine Rolle“, erklärt Tim Stein, Pressesprecher der MVB. „Denn ab April wird diese Baustelle erneut komplett gesperrt und dann fällt diese Ost-West-Verbindung weg.“
Dass der Zeitplan eingehalten werden kann, daran bestehen derzeit keine Zweifel. Im vergangenen Jahr war es in der Wiener Straße – beim Neubau der Straßenbahnverbindung zwischen den bestehenden Strecken Südring/Halberstädter Straße und Leipziger Straße – zu Verzögerungen gekommen. Grund dafür war unzuverlässiges Kartenmaterial. „Bei Suchschachtungen hatte sich herausgestellt, dass sich Leitungen, die umverlegt werden mussten, nicht dort befanden, wo sie eingezeichnet waren“, schildert Tim Stein. „Also mussten neue Planungen erstellt werden und infolge dessen erwies sich der Planer ebenfalls als nicht ganz zuverlässig.“ Ein neuer Planer wurde beauftragt; Verzögerungen von etwa sechs Monaten waren vorprogrammiert – auch bedingt durch die Verkehrssituation beim Tunnelbau.
Das Winterwetter im Januar brachte ebenso Beeinträchtigungen mit sich. „Das hat allerdings keinen Einfluss auf unseren Zeitplan“, meint Sebastian Rehlig von der Bauüberwachung. „Zwar waren aufgrund von Frost keine Arbeiten im Boden möglich, aber die Instandsetzung der Klinkebrücke und die Arbeiten an den Oberleitungen konnten fortgesetzt werden.“ Nach der Fertigstellung des Gleisvierecks fehle noch der Anschluss der Leipziger Straße. „Und danach geht es mit der Verlängerung der Straßenbahnstrecke durch die Raiffeisen- und Warschauer Straße bis zur Schönebecker Straße weiter“, so Sebastian Rehlig. Ein weiterer wichtiger Schritt für die Fertigstellung der 2. Nord-Süd-Verbindung, zu der der Neubau in der Wiener Straße gehört. „Dieser Neubau wird etwa 20 Millionen Euro kosten und die Erschließung der Stadtteile Reform, Neustädter Feld, Kannenstieg und Buckau mit öffentlichen Verkehrsmitteln erheblich fördern. Für 44.000 Einwohner wird das von Nutzen sein und für circa 3,5 Mio. Fahrgäste pro Jahr reduzierte sich dadurch die Umsteigehäufigkeit“, resümiert Pressesprecher Tim Stein. (th) www.mvbnet.de/baustellen

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