Oliver Scharfbier: „Ich behaupte nie, dass ich Maler wäre“

Oliver Scharfbier erhielt 2009 ein Atelierstipendium in den Magdeburger Tessenowgaragen. Und damit begann sein Ankommen und Hierbleiben. Der 1967 in Hamburg geborene Künstler war lange unterwegs. Zunächst 20 Jahre in Bremen, bis er 1999 in Kassel ein Studium der Bildenden Kunst und Visuellen Kommunikation begann.

Zwischenzeitlich trieb es ihn für ein Jahr ins serbische Belgrad und schließlich nach Berlin. Wen zieht es als Künstler schon aus dem kreativen Schmelztiegel der Bundeshauptstadt ins beschauliche Magdeburg? „Von außen fasziniert Berlin. Ist man erst mal drin, entsteht Alltag wie überall. Die Stadt ist wie ein immerdrehender Strudel, von dem man verschluckt wird. Von Magdeburg aus erscheint mir Berlin oft absurd und bizarr“, sagt Scharfbier.

In Magdeburg würde man geerdet. Hier gäbe es eher keine kunstphilosophische Diskussion über das Auftürmen von Zuckerwürfeln. Die jüngsten Bilder von Oliver Scharfbier sind kunterbunt und farbintensiv. Sie zeigen Kreise und geschwungene Linien. „Ich behaupte nie, dass ich Maler wäre. Eher bin ich jemand, der fortwährend einen künstlerischen Ausdruck oder eine Idee sucht“, so der 50-Jährige.

Auf jeden Fall ist Olvier Scharfbier im begrenzten Teich Magdeburger Malerei aufgefallen. Seit kurzem ist er künstlerischer Leiter für den KUBUS 2025, der Pavillion als öffentliche Schnittstelle für Magdeburgs Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt. Eigene künstlerische Projekte treten da in den Hintergrund. Es ist die Zeit der Konzepte. Außerdem hat sich Oliver Scharfbier mit Frau und Kind eine familiäre Verantwortung in der Elbestadt geschaffen. Das Atelier in den Tessenowgaragen bleibt jedoch nach wie vor ein Rückzugsraum für das Umsetzen von Ideen. (tw)

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