Holzdiebe im Herrenkrug

Eine alte Sandsteinbank im Herrenkrug mit der Inschrift „Für Faule” lädt mitten in der grünen Lunge Magdeburgs zum Verweilen ein. Es ist ein Wort- und Buchstabenspiel mit der Bedeutung; „Für unglückliche Ruhe, Für Alte Und Leidende Erholung". Im Wandel der Jahre änderte der Herrenkrug stets sein Gesicht. Aber eines blieb immer: Natur im Einklang mit dem Magdeburger. 1667 beschließt der Magistrat den Bau eines Wärterhauses, um den Holzdiebstählen im ursprünglich stark bewaldeten Areal vor den Toren der Elbestadt Einhalt zu gebieten. Hier zog das Wirtshaus „Neuer Krug" ein. Da es sich im Besitz der Ratsherren befand, nannten es die Magdeburger bald Herrenkrug. Dieser Name blieb bis beute.

1813 wurde an der Stelle des alten Wärterhauses das Schützenhaus der Pfälzer Kolonie errichtet. Gartenarchitekten, wie der königlich-preußische Gartendirektor Peter Joseph Lenné und Paul Niemeyer, prägten das Bild des Herrenkrugs. 1887 war das Parkrestaurant fertiggestellt und erhielt 1904 den berühmten Jugendstil-Ballsaal. Die Geschäfte der Ausflugslokalität florierten immer mehr. Um 1900 gab es 12.000 Sitzplätze. In den Nachkriegsjahren ab 1945 verfiel und verwilderte der Park, das von Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Wolff 1844 entworfene Gesellschaftshaus (Abbildung) wurde abgerissen. Am 1. September 1994 eröffnete das restaurierte und neu gebaute Hotel im Herrenkrug. rf

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