Die Welt schaut an die Elbe

Magdeburg, als Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, erlebte in ihrer 1.200-jährigen Geschichte neben schweren Zerstörungen immer wieder Blütezeiten, die das heute sehr vielfältige Stadtbild prägen. Verbliebene architektonische Zeugen aller Stilepochen erinnern an die einstige Pracht und den Reichtum der ehemaligen Kaiserstadt. Die Chronik der Elbestadt weist viele verschiedene Seiten auf: Vom Sitz des ersten deutschen Kaisers zur völligen Zerstörung der Stadt durch Tilly, über den berühmten Bürgermeister und Erfinder Otto von Guericke bis hin zur Bombardierung im 2. Weltkrieg und dem folgenden Wiederaufbau hat Magdeburg mit einer interessanten wechselvollen Historie einiges zu berichten. Geprägt wurde die Stadt auch durch die rasante industrielle Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Magdeburg konnte sich als Standort innovativer Unternehmen, logistischer Kompetenz und praxisnaher Forschung etablieren.

Bedeutende Industriezweige haben sich bis heute im Magdeburger Stadtteil Rothensee angesiedelt. Auf Betreiben von Ernst Reuter – dem späteren Oberbürgermeister von Berlin – wurde hier bereits 1929 der Bau eines großen E-Werkes beschlossen und damit ein Meilenstein in der Entwicklung der Magdeburger Elektrizitätswirtschaft gesetzt. Nach Gründung der Betreibergesellschaft erfolgte im April 1930 der erste Spatenstich für das Kraftwerk. Im Oktober 1934 konnte mit der Strombelieferung der Zinkhütte und der Großgaserei begonnen werden. Damit entstand in Rothensee einer der wichtigsten Energieerzeugungsstandorte in Ostdeutschland.

Nach Behebung der Kriegsschäden blieb das Kraftwerk bis 1993 in Betrieb. Mit der Entscheidung, aus wirtschaftlichen Gründen kein neues Kraftwerk in Rothensee zu errichten und die notwendige Energie auf dem Strommarkt zu erwerben, war der Weg für die Beplanung des Standortes mit einer Müllverbrennungsanlage frei.

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