Verstandesamt: Zum Fest ist der Verstand stets außer Rand & Band

Zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass während der Weihnachtszeit besonders häufig Verstandesbeeinträchtigungen zu beobachten sind. Allgemein klagt jeder über den Geschenke-Stress, die Menschenflut im Einkaufsgetümmel und andere gleichartige Missgeschicke, die vorrangig vor und während der Festtage saisonal immer wieder auftreten. Die rationale Kluft zwischen Beklagen einerseits und persönlicher Teilnahme an den Weihnachtserscheinungen andererseits deutet auf schwindende Verstandeskraft zum Abschluss des Jahres hin. Möglicherweise – und das soll nun verstandesamtlich untersucht werden – lässt sich das Phänomen aus einem schwindenden Denkpotenzial zum Jahresende herleiten. Vielleicht sind auch die jahreszeitlich kürzeren Tageslichtphasen dafür eine wesentliche Ursache. In Verwaltungen werden Weihnachtsbelastungsneurosen überproportional oft beobachtet. Offensichtlich ist hier die soziale Infektionsgefahr besonders hoch, weil Verwaltungsmitarbeiter häufiger beim Kaffeeklatsch zusammensitzen als andere Berufsgruppen. Ein ebenfalls oft beobachteter Amts-Effekt ist der Einsatz weihnachtlich dekorativer Leutchmitteln. Dies könnte als Schutzverhalten gegen Lichtmangel gedeutet werden. Im Zuge staatlich geforderter Energieeffizienz ist der Anstieg des Stromverbrauchs durch Adventsbeleuchtung allerdings aus Sicht des Verstandesamtes abzulehnen. Auch Zusatzleuchten müssen aus dem Steueraufkommen der Bürger finanziert werden. Das Verstandesamt hält einen normalen Fortgang alltäglicher Verwaltungsvorgänge für angebracht. Saisonale Jahresendbeschmückung und Dekorationsbe-kleisterung können neurotisches Weihnachtsverhalten und Festtagsdepressionen fördern. Auch der permanente Austausch im sozialen Umfeld verstärkt den Effekt. Das Verstandesamt rät in Fällen verstärkter Klagesymptomatik dringend dazu, schon jetzt über Ostern zu reden. Das hilft wirklich. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

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