Treffpunkt Gesundheit: Apotheke im Wandel

Seit einiger Zeit ist die Innenstadt durch etliche Baustellen, besonders durch die Großbaustelle am Damaschkeplatz schwerer zu erreichen. Nicht selten hören wir, dass die Fahrt mit der Straßenbahn sehr zeitaufwendig ist und somit seltener angetreten wird. Das sorgt die Innenstadthändler, natürlich auch uns als Apotheke. Eine Apotheke mitten im Herzen Magdeburgs hat den Anspruch, vielfältige Angebote und Dienstleistungen vorzuhalten, um möglichst jedem Kunden gerecht zu werden. Gerade unter den aktuellen Bedingungen ist es uns wichtig, dass wir die Wünsche unserer Kunden schnell und unproblematisch erfüllen können. Ein zweiter Weg soll nicht nötig sein. Entsprechend ist unsere Logistik eingestellt: Kundenwünsche berücksichtigen wir bei Bestellungen, legen einen angemessenen Vorrat an und optimieren damit unseren Lagerbestand. Fehlt das entsprechende Medikament dennoch, so nehmen wir dem Kunden die Fahrt in die Innenstadt ab und bringen es in dringenden Fällen nach Hause. Unsere Mitarbeiter sind geschult und begleiten die Arzneimittelabgabe stets beratend, damit keine Fragen offen bleiben. Rabatte auf freiverkäufliche Produkte, Bonussysteme und informative Zeitschriften machen den Einkauf bei uns interessanter. Trotzdem ziehen manche Kunden den Versandhandel vor. Woran liegt das? Der Grund ist nicht die schlechte Erreichbarkeit der City, sondern die Preispolitik der Online-Apotheken. Zu günstigen Preisen werden dort freiverkäufliche Arzneimittel angeboten. Das ärgert uns, weil uns der Vorhalt gemacht wird, diese Arzneimittel zu überteuerten Preisen anzubieten. Das ist nicht so. Die Preiskalkulation erfolgt nach betriebswirtschaftlichen Gegebenheiten. Meist existiert eine Preisempfehlung des Herstellers. Dennoch bleibt der Versandhändler oft darunter. Der Internetanbieter kann das deshalb, weil dort z. B. keine beratenden Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Außerdem müssen keine großen Arzneimittelmengen vorgehalten und keine Verkaufsräume in guter Lage mit hohen Mieten bezahlt werden. Ein entscheidender Nachteil ist das Warten. Die Versorgung erfolgt nicht sofort oder innerhalb weniger Stunden. Wie wichtig die Apotheke vor Ort ist, zeigt der Notdienst. Das bieten Versandhändler ebenfalls nicht. Wer sich für den Versandhandel entscheidet, nimmt der stationären Apotheke ein Stück Lebensgrundlage. Apotheken – vor allem im ländlichen Bereich – können den Preiskampf nicht gewinnen und müssen im schlimmsten Fall schließen. Wer versorgt dann Menschen im Notfall? Hoffen wir, dass es nicht soweit kommt. Ein Appell an die Politik: Der Versandhandel sollte keine verschreibungspflichtigen Arzneimittel versenden dürfen. Das dient der Arzneimittelsicherheit und den Apotheken. Herzlichst Ihre Claudia Meffert, Pluspunkt Apotheken in Magdeburg

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