Meine Ex sagt …

… sie könne nicht verstehen, warum sich ihr Freund die ganze Woche lang in diesem Fitnesscenter herumtreiben würde. Sicher schaue er da nur anderen Frauen auf Vorder- und Hinterbau. Das machten doch Männer dort gemeinhin. Ich fand ihren Einwand doch etwas einseitig und sogar männerfeindlich. Deshalb stellte ich ihr die Frage, ob sie ihren Freund und dessen Körper anziehend und erotisch empfinde? Sie gestand mir, dass seine muskulöse Erscheinung für sie ausgesprochen reizvoll sei und dass sie sehr froh sei, dass er keine auffälligen Polster und Schwämmchen um die Hüfte mit sich herumtrüge. Ich ahnte so etwas und gab meiner Verwunderung über ihre Kritik Ausdruck. Dreimal wöchentlich sei er da, manchmal sogar an vier Tagen die Woche. In dieser Zeit würde sie sich zurückgesetzt fühlen, es ihr an Aufmerksamkeit und Zuwendung fehlen. Ja, es sei ein Drama mit den Männern, wendete ich ein. Da schinden sie sich, um für ihre Partnerin attraktiv zu wirken und am Ende würden sie es ihnen damit wiederum nicht recht machen. Er müsse es auch nicht übertreiben. Zweimal pro Woche würde doch völlig ausreichen. Schließlich könne er in seinem Alter ohnehin keine Weltmeisterschaft in irgendeiner Sportart gewinnen. Diese Unterstellung hielt ich für ziemlich weit hergeholt. Ob ihr nicht eher die Vorstellung Schwierigkeiten bereite, dass andere Frauen auf ihren Freund einen Blick werfen würden, fragte ich. Genau das bereitete ihr immerzu ein großes Unbehagen. Es war also ein Eifersuchtsmotiv, das sie in die Kritik getrieben hatte. Das machte ihren Vorwurf noch etwas ungerechter. Einerseits wolle sie, dass er seine anziehende Ausstrahlung behält, aber eine andere dürfe sich das auf keinen Fall ansehen. Ich fragte vorsichtig weiter, ob ihr Freund von ihr verlangte, dass sie sich nicht reizvoll kleiden dürfe? Das verneinte sie. Trotzdem müsse er nicht so oft in die Muckibude laufen. Er wäre auch mit weniger Stunden attraktiv für sie. Kann sein, sagte ich und schlug vor, dass sie ihn doch dorthin begleiten könne. Erstens würden sie mehr gemeinsame Zeit verbringen und sie wüsste welche Frauen, ein Auge auf ihn werfen würden. Meinen Vorschlag wischte sie kurzerhand vom Tisch. Das sei nicht ihr Niveau. Dann hätte ihre Beschwerde aber keines, entgegnete ich. Mein Satz war ihr nicht recht. Sie verließ mich sofort. Thomas Wischnewski

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