Mädchen für alles: Wie man’s macht …

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass Sie’s niemandem recht machen können? Egal, was Sie tun, es ist nicht richtig. Ich kenne das! Es gibt Tage, da scheinen sich alle gegen mich zu verschwören. Das beginnt schon mit dem Weg zur Arbeit: Gewährt man im morgendlichen Verkehr jemandem Vorfahrt, der eigentlich keine hätte, wird man von hinten angehupt. Als ob die drei Sekunden Zeitverlust so tragisch wären. Die Ampel, die 50 Meter entfernt steht, schaltet deshalb auch nicht auf grün. Dann geht das bei der Arbeit so weiter. Bringe ich die Mülltonnen an den für den Abtransport vorhergesehenen Platz, beschwert sich der eine Mieter über das laute Rumpeln. Ihm zu erklären, dass Mülltonnen leider nicht geräuschlos davonschweben, nützt natürlich überhaupt nichts. Starte ich den Rasenmäher am späten Vormittag, bekomme ich vom Nachbarn aus dem Fenster zugebrüllt, dass er vorhin von der Nachtschicht gekommen sei und noch nicht ausgeschlafen habe. Will ich am frühen Nachmittag mähen, schimpfen die Rentner, weil sie durch den Lärm aus ihren Träumen während des Mittagsschläfchens gerissen wurden. Das Mähen zu unterlassen ist aber auch keine Option … Und wenn ich dann noch etwas Gutes tun will, ist das auch nicht in Ordnung. So wie neulich, als ich kurz vor Feierabend einer älteren Dame beim Tragen ihrer Einkäufe helfen wollte. Vom Parkplatz direkt vorm Haus bis zur Eingangstür hatte ich es geschafft, als sie mich anraunzte: „So alt bin ich nun wirklich noch nicht, dass ich das nötig habe!“ Also stellte ich alles ab und verabschiedete mich, um mir von ihrem Nachbarn, der just vorbeikam, anzuhören, dass ich die Taschen doch wenigstens bis zur Wohnungstür hätte tragen können. Mehr als ein Schulterzucken fiel mir dazu nicht mehr ein … Bis später, Ihr Mädchen für alles

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